Full text: Die katholischen Interessen und Die Deutsche Frage in Preußen.

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um Gotteswillen, sei es dem Könige, welcher der Hoöchste 
ist, oder den Statthaltern als solchen, welche von ihm 
bestellt sind zur Bestrafung der Uebelthäter und zur Be- 
lohnung der Rechtschaffenen; denn so ist es der Wille 
Gottes, daß ihr durch Rechtthun die Unwissenheit thö- 
richter Menschen zum Schweigen bringet, als solche die 
frei sind, aber nicht als solche, welche zum Deckman- 
tel der Bosheit die Freiheit mißbrauchen;“ (1. Petri 
2, 13.) und wiederum: (Röm. 13, 1—2.) „Jedermann 
unterwerfe sich der obrigkeitlichen Gewalt; denn es gibt 
keine Gewalt außer von Gottz und die, welche besteht, 
ist von Gott angeordnet; wer sich demnach der Gewalt 
widersetzt, der widersetzt sich der Anordnung Gottes, und 
die sich widersetzen, ziehen sich selbst die Verdamm- 
niß zu.“ 
„Wie nun? so bildet denn wirklich das Christenthum, 
wie man ihm vorwirft, nur feige weibische Seelen, die 
sich allen Launen tyrannischer Gewalt willenlos fügen? 
Das sei fern! Wie viele Tausende von. Märtyrern die 
Kirche bis auf die jüngsten Tage in allen Ländern zählt: 
eben so viele unerschrockene Helden, Kämpfer und Blut- 
zeugen für die wahre Freiheit, die nur aus ihrem Schooße 
der Welt geboren ward! Allein sie beginnt ihr Befreiungs- 
werk von innen, denn sie weiß, daß der Knecht der Sünde 
kein wahrhaft freier Mann sein kann, und daß nur der 
innerlich Freie, den Christus frei gemacht, auch die äu- 
ßere Freiheit würdig zu gebrauchen versteht, zur unge- 
hemmten Uebung alles Guten, zur muthigen und freudi- 
gen Erfüllung jeder Christen= und Bürgerpflicht, nicht aber 
zum Deckmantel der Bosheit, wie es der Apostel 
so treffend bezeichnet, als hätte er das gewissenlose Trei- 
ben so vieler Freiheitsmänner unserer Tage vor Augen 
gehabt.“
	        
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