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sation der Gesetzgebung hinzudrängen; in meiner Stellung als
Reichskanzler kann ich dies aber nicht. Sie spielen ein für
unsere innere Ruhe bedenkliches Spiel, wenn Sie darauf speku=
lieren, Unfrieden unter den Regierungen zu stiften. Ich habe
nunmehr den Kampf um die deutsche Einheit nahezu 30 Jahre
geführt, und ich weiß, wie schwer es mir immer geworden ist.
Vor nahezu 30 Jahren wirkte ich im Bundestage, und fast
18 Jahre bin ich jetzt Minister. Ich glaube, auch auf mich
paßt das Wort, welches ich neulich in einer schlaflosen Nacht in
einem französischen Historiker las, bezüglich eines Ministers,
welcher freilich größer war als ich: „II devait nécessairement
succomber aux haines inassouvies, qui s'accomblent toujours
sur la tête d’un ministre, qui reste trop longtemps au pouvoir.“
(Er mußte notwendig dem ungesättigten Hasse unterliegen,
welcher sich immer über dem Haupte eines Ministers zusammen=
häuft, der zu lange am Ruder bleibt.) Ja, ich fürchte,
18 Jahre Minister ist zu viel; zu viele Wünsche habe ich un=
erfüllt gelassen, zu vielen Leuten Bitten abschlagen müssen, mit
zu vielen Parteien gekämpft, um nicht viele Feinde zu haben.
Ich würde gerne gehen; das einzige, was mich hält, ist der Wille
des Kaisers, den ich in seinem hohen Alter nicht verlassen will.
Ich selbst bin müde, totmüde. Aber wenn ich die Last von
meinen Schultern wälzen soll, dann muß doch ein Vorschlag
gemacht werden, wer an meine Stelle treten soll. Ich kann mich
dem, was das Zentrum jetzt verlangt, nicht unterwerfen und
glaube, daß das auch weiterhin nicht möglich sein wird, wenn
es seine Ansprüche nicht einigermaßen modifiziert. Ich will es
wünschen; denn mir ist es ja einerlei, ob nachher der Fortschritt
oder der Freihandel meine Nachfolger auf dem Wege nach
Kanossa sind — ich kann es aushalten. Der andere Weg ist
dann möglich, wenn alle diejenigen, welche mit den Bestrebungen
der Zentrumspartei nicht einverstanden sind, ihrerseits die inner=
lichen Streitigkeiten vorläufig ruhen lassen, wenn die liberalen
Parteien sich entschließen können, dem Zentrum die Heeresfolge
absolut und für immer zu versagen. Wenn das nicht geschieht,