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Chaos herbeigeführt haben, auch überlassen, den Weg aus dem
Labyrinthe wieder herauszufinden.“
Wir kommen in dem Kapitel „Bismarck über Reichsminister“
auf das mit dieser Darstellung berührte Thema zurück.
Bei der Beratung des Twesten=Münster'schen Antrages
„wegen Errichtung verantwortlicher Bundesministerien“⁵) behan=
delte Bismarck dasselbe Thema dann wie folgt: Ich hoffe, Sie tun
mir die Ehre an, zu glauben, daß ich eben so sehr nach Befestigung
der deutschen Verhältnisse strebe, wie Sie! Ich habe Gelegenheit
gehabt, seit langen Jahren zu betätigen, daß mein Streben nach
dieser Richtung hin aufrichtig und ehrlich ist. Es kann sein, daß
Sie die deutsche Bewegung in der Art, wie sie zu behandeln
ist, richtiger und sachverständiger beurteilen, als ich; ich kann
aber nur nach meinem eignen Urteil gehen, und das beruht auf
der Überzeugung, daß dieser Antrag für die Entwickelung der
deutschen Bewegung ein nachteiliger ist, und daß es mir am
allerliebsten gewesen wäre, er wäre garnicht gestellt worden und
ich wäre nicht in die unbehagliche Notwendigkeit versetzt worden,
mich darüber zu äußern, und ihm in einer Weise entgegenzutreten,
die vielleicht meine Stellung bei Leuten, welche die Dinge weniger
kennen, wie wir alle, in ein falsches Licht setzte, als wäre ich
irgendwie Partikularist, und als wollte ich den Bund zu irgend
welchen Nebenzwecken, als allein zu denen der vollsten, breitesten
Entwickelung deutscher Wohlfahrt und Macht benutzen.
Ist denn überhaupt der Unitarismus die nützlichste und beste
Gestaltung? Ist er es namentlich für Deutschland? Ist er
historisch in Deutschland? Daß er das nicht ist, beweisen ja ge=
rade die partikularistischen Bildungen, die sich in Deutschland
nach allen Richtungen hin durchsetzen.
Das hat auch dahin geführt, daß der Deutsche sich nur in
einem kleinerem Gebiete vollständig behaglich fühlt, und daß
man nicht wohl daran tut, ihm von seinem häuslichen Behagen
mehr zu nehmen, als absolut zum Zusammenhalten des Ganzen,
⁵) April 1869.