Full text: Das Staatsrecht der Preußischen Monarchie. Dritter Band. Zweite Abteilung. (3_2)

286 Unterrichtswesen. (8. 139.) 
treffend die Anwendung der deutschen und polnischen Sprache in den Unterrichtsanstalten 
der Provinz 1 enthalten sind. 
5. Für die pommerschen Gebiete Neuvorpommern und Rügen wurde das Re- 
gulativ v. 29. Aug. 1831 betreffend die Errichtung und Unterhaltung der Landschulen 
in Neuvorpommern erlassen.? 
6. In der Provinz Hannover? wurde das Volksschulwesen, soweit es die äußeren 
Verhältnisse der Volksschule betrifft, durch das Gesetz v. 26. Mai 1845 betreffend das 
christliche Volksschulwesen 3 geordnet. Weiterhin erging das Gesetz v. 14. Okt. 1848 
über Kirchen= und Schulvorstände 5 nebst dem Zusatzgesetz v. 5. Nov. 1850“ und dem 
zweiten Zusatzgesetz v. 9. Okt. 18647, wodurch auch die inneren Zustände der Volks- 
schule gesetzlich geregelt wurden. Hieran schlossen sich noch die Verordnung v. 5. Febr. 
1851 über die Zuständigkeit in evangelischen Volksschulsachen 2, das Gesetz v. 2. Aug. 
1856 betreffend die Verbesserung der Volksschulstellen? und das Gesetz v. 2. Jan. 1905 
betreffend das Ende des schulpflichtigen Alters. 10 
7. Für das vormalige Kurfürstentum Hessen besteht kein allgemeines Schul- 
gesetz 11; es sind nur einzelne Verordnungen, insbesondere über Schulzwang und über 
Diensteinkommen der Volksschullehrer ergangen. 12 
8. In dem vormaligen Herzogtum Nassauts wurde das gesamte Unterrichts- 
wesen durch das Edikt v. 24. März 1817 betreffend die Einrichtung der öffentlichen 
Unterrichtsanstalten 14 geregelt. In Verfolg dieses Edikts sind die Allgemeine Schul- 
ordnung für die Elementar= und Realschulen, nebst Lehrplan für diese, v. 6G. Dez. 1817 15, 
ferner die Dienstinstruktion v. 6. Dez. 1817 für die Ortsschulvorstände und die Schul- 
inspektoren 16, die Schulordnung für das Schullehrerseminar nebst Lehrplan für dasselbe 
v. 6. Dez. 1817 17, und die Schulordnung für die Pädagogien und Gymnasien nebst 
den Lehrplänen v. 6. Dez. 181718 erlassen worden. 19 
9. Für die Herzogtümer Schleswig und Holstein wurde das Schulwesen 
  
1 M. Bl. d. i. Verw. 1842, S. 198; v. Rönne, 
Unterrichtswesen, Bd. I, S. 116 ff. 
2 v. Kamptz, Ann., Bd. XV, S. 564; 
v. Bremen, Preuß. Volksschule, S. 50 ff. Vgl. 
auch den Landtagsabschied v. 23. Mai 1835 und 
dazu die Entsch. des Kammergerichts v. 2. Okt. 
1905 (Entsch., Bd. XXX, S. 30). 
3 Lehzen, Hannovers Staatshaushalt, Bd. II, 
S. 315 ff. 
4 G. S. für Hannover 1845, Abt. I, S. 465; 
v. Bremen, Preuß. Volksschule, S. 118 ff. 
5 Ebenda 1848, Abt. I, S. 301. Dazu Be- 
kanntmachung des Min. d. geistl. und Unter- 
richtsang. v. 14. Okt. 1848 zur Ausführung dieses 
Gesetzes (a. a. O., S. 307); v. Bremen, Preuß. 
Volksschule, S. 133 ff. 
* G. S. für Hannover 1850, Abt. 1, S. 203. 
Dazu Bekanntmachung des Min. d. geistl. und 
Unterrichtsang. v. 5. Nov. 1850 zur Ausführung 
dieses Gesetzes (a. a. O., S. 204); v. Bremen, 
Preuß. Volksschule, S. 13. 
7 Ebenda 1864, Abt. I, S. 439. Dazu Be- 
kanntmachung des Min. d. geistl. und Unter- 
richtsang. v. 21. Okt. 1864 (a. a. O., S. 447); 
v. Rönne, Preuß. Volksschule, S. 144. 
s G. S. für Hannover 1851, Abt. I, S. 19. 
" Ebenda 1856, Abt. I, S. 257. 
1° G. S. 1905, S. 1; dazu Ausf. Erl. v. 
15. Aug. 1905 (3Z. U. V. 1905, S. 634). 
11 Die Verf. Urk. für Kurhessen v. 5. Jan. 1831 
(G. S. für Kurhessen 1831, S. 1 ff.) hatte nur 
(§. 137) die Bestimmung ausgenommen: „Für 
den öffentl. Unterricht, sonach die Erhaltung und 
Vervollkommnung der niederen und höheren Bil- 
  
dungsanstalten, und namentlich der Landesuni- 
versität, sowie der Landschullehrerseminare ist zu 
allen Zeiten nach Kräften zu sorgen.“ 
12 Kirsch, Das deutsche Volksschulrecht, Bd. 1, 
§. 9. Für die Provinz Niederhessen erging eine 
Ordnung für die Volksschulen v. 11. Jan. 1853 
(abgedr. in der allgem. Schulzeitg. 1853, Nr. 28 
—30); für die Kreise Fulda und Hünfeld vgl. 
die Schulordnung vom J. 1781. lÜber die Er- 
hebung des Schulgeldes für die Bürger= und 
Landschulen und die Zahlung desselben aus der Ge- 
meindekasse: Verordn. des Min. des Inn. v. 26. Mai 
1852 (G. S. für Kurhessen 1852, S.45). Uber den 
Schulzwang: Verordn. des Oberschulrats v. 2. Jan. 
1818 (a. a. O. 1818, S. 7) und Verordn. v. 17. Febr. 
1853 (a. a. O. 1853, S. 9). Über Sicherstellung 
des Naturaleinkommens der Landschullehrer und 
Schullehrer in den Landstädten: Verordn. des Min. 
des Inn. v. 8. Okt. 1853 (a. a. O. 1853, S. 133) 
und v. 23. Dez. 1853 (a. a. O., S. 224). 
13 Königl. preuß. Staatsanz., Jahrg. 1866, 
Nr. 271, S. 3942 ff. 
14 Verordn. Samml. für Nassau, Bd. III, S. 
285—294; v. Rönne, Preuß. Volksschule, S. 
145 ff. 
15 Ebenda S. 294—311. 
16 Ebenda S. 311—323. 
30.Verord. Samml. für Nassau, Bd. III, S. 324 
18 Ebenda S. 334—350. 
19 Otto, Die Lehre von den Volksschulen, nebst 
einer Darstellung aller im Herzogtum Nassau in 
betreff der Volksschulen bestehenden Gesetze und 
Verordn. 1845; Seebode, Das Elementar= und
	        
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