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khe: Redattion und Bertoo: Nr. n 22 235
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Kosenheimer Anzeige
Freitag, 1. Junmar 1915
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Rosenheimer Tagblatt
Amtliches Publikasions-Organ
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Der große Erfolg des Sieges Hindenburgs:
136 000 Ruffen, darunter sé6 000 neu gefangen. — 100 SGeschütze und 300 malschinengewehre erbeutet.
Meitert französische Schlappen in den Kämpfen in nordfeankreich. — lügenmridungen über die deurlchen verlunc. — neuc Opfer der
engiischen minen. — ein scharfer emerikanicher Protelt an England. — lomicz und Shternicmicze in demichem belitz. — vorberclung
des rufriuchen Kückzuges. — bluriger zulammenbruch rullischer Angrifc in Gauzien.
— Die französisch engusche Fiotte vor Pola! —
Petersbu'e im Selagerungszustand — Gegen den cugpiischen Kkhdiven von Regppten.
Jum Keiegs-Johreswechsel.
Wir stehen an der Schwelle eines neuen Jah-
res. Der Uebergang vom alten in das neue
Jahr vollzieht sich in dieser ernsten Zeit wesent.
lich anders wie in den verflossenen 44 Jahren.
Im Zeichen des gewaltigsten Krieges der West-
geschichte endet das a#te Jahr seinen Lauf.
Funf seiner Monate sind voll von dem Kriegs-
lärm und den Kriegsgreueln ausgefüllt. Was
wird an Ereignissen das neue hr bringen?
Vor Beantworimng dieser Frage sei ein Blick
auf den derzeitigen Stand der Dinge geworfen.
Der Krieg und die Kriegslage bildet nach
wie vor den Hauptinhalt aller Gespräche. Was
er uns bisher brachte und wie seine derzeitige
Lage ist, schäldert Reichstagsabgeordneter Kon-
rad Haußmann im Dezemberheft der Zeit-
schrift „März“. Wir lassen ihm hier das Wort:
Man soll künftig nicht glauben, daß die Men-
schen im Jahre 1914 nur diejenigen Gedanken
beschäftigt haben, die sich in der Presse spiegeln.
Die Presse muß aus taktisch een Gründen auf
Kritiriomus verzicten. Es ist dies wegen der
willkommenen Cinheitlichkeit der Stimmung und
wegen der Mögleickkeit einer Entstellung kriti-
scher Aeußerungen außerhalb des Landes ge-
boten und wird von der deutschen Presse in
einer die Disziplin und Uniformität der an—
deren Länder noch übertreffenden Weise be-
stäligt. Aber auch unter vier Augen ist die
eberreugung allgemein: daß auch im Westen
kein Einbruch der Gegner jeßzt oder später ge-
lingen kann. Die Abwehrkraft Deutschlands mit
ihren auherordentlichen menschlichen, technischen
und wirtschaftlichen Kräften ist unüberwindlich.
Die Hoffnungen der Marine, gestützt auf be-
stimmte Tatsachen, sind groß und lebhaft. Die
Lage im Osten, wo der Krieg Bewegungskampf
geblieben und nicht in den Schützengräben neu-
tralisiert ist, wird nach der Auffassung aller.
auch der intinisten Kenner, zu einem Mißerfolg
der russischen Aggression führen; trotz aller und
aller Truppennachschube Nußlands droht seinem
Felding ein Zusammenbruch. Der Kampf an
der Nordsee wird so wie der Gesamtfelo-=
zugsplan in den ersien fünf Monaten sich ge-
dreht hat — an detr Weichsel mitentschieden,
entscheidet auch über die Entsernung oder An-
naherung des Friedens und den Friedensver-
trageinhalt, mit dem sich voraussichtlich die
Kabinette in der Stille ebenso lebhaft beschäf-
ligen, als sie cs llugerweise öffentlich bestreiten.
Tropfen höhlen den Stein, auch Blutstropfen.
Der Kriegsdruck bohrt insgeheim und auto-
matisch, in allen Ländern und feden Tag ver-
stärkt am Frleden. Der Druck ist um größten
in Belgien, in Frankreichs okkupierten und an
der Front liegentden Gebietsteilen und in Ruß-
land. Die taktischen Gründe, die zwingen, ihn
zu leugnen, beseitigen ihn nicht, und Menschen-
kenner wissen, nicht erst seit heute, daß in lei-
denden Ländern die Kriegsstimmung in die
Friedenesehnsucht nschlegen kann, bevor man
es außen wahrnimmt.
Was wird das neue Jahr bringen? Die
Antwort auf diese Frage sabt der der Finen-
kan aner General des Armeekorps,
Il, welscher in einer HL##purm an die
Zeitungen jciiicssMiWkssloqh
wird an Ereignissen das neue Jahr bringen?
Niemand weiß es; das eine ist. aber sicher: Der
Sieg wird unser sein, wenn wir ausharren und
weiter vertrauen auf unsfer Recht und auf die
Kraft unseres Schwertes. Ist es wahr, daß
das Vertrauen hier und da zu wanken beginnt,
daß Schwarsseher am Werke sind, um in ihren
Kreisen flau zu machen und die frohe Zuversicht
z dämpfen? Sollte dem so sein, dann mag
es mit aller Deutlichkeit gesagt werden: Weder
jetzt noch je haben wir irgendwelche Ursache, in
dem Vertrauen auf einen glücklichen Ausgang
des Krieges uns beirren zu lassen. Vor 44
Jahren hat unser Schwert 7 Monale hindurch
sollte einer verzagen? Tue jeder in erhöhtem
Masßz seine. Pflicht und helfe er vor allem wirt-
schaftlich nit an der Stärlung unserer Kriegs
rüstung, dann dürfen wir alle in bester Zu-
versicht auf unsere gute Sache hinübertreten
in das neue Jahr!
Noch eine andere Betrachtung zwingt sich
uns an der Schwelle des neuen Jahres auf.
El ist nämlich von höchstum Znteresse, sich
über die voraussichtliche Haltung der Neutralen
in der rächsten Zeit klar zu sein. Wir dürfen
uns darüber nicht täuschen, daß wir, dank der
jahrelangen Hetzarbeit der Entente, leine allzu
guten Freunde unter den am Krieg nicht be-
1914
Durch Kämpf und Sleg zum frieccken.
1915
nickt gerastet. Heute aber sind die Verhälknisse
der Kriegführung, die Zahl der Kämpfer, die
Ausdehnung der Fronten ins Ungemessene ge-
wachsen und Feinde ringsum. Die Abrechnung
mit ihnen, bei der und treuc Verbündete hel-
sen, ist wahrlich imn besten Gang. Im Sturme
haben wir, einem Gebote der Notwehr folgend,
Belgien erobert, unsere Truppen stehen unbe-
zwinglich in Weit und Ost auf fremdem Boden,
unsere Schiffe sind der Schreclen der Feinde.
Ein Krieg freilich, in dem jeder Tag einen neuen
Sieg brächte, in dem es keine Wechselfälle, keine
A#lchäge gäbe, wäre in der Tat ein merk.
würdiger Krieg. Die beste Gewähr für einen
glücklichen Ausgang ist der herrliche Geist un-
serer Truppen; je näher am Feind, desto stür-
Aber ihr Kampfesmut, ihre Begeisterung, ihr
Wile zum Siesin Und unter uns, die wir hinter
de Kann# wie in Schutze den Friedens leben,
teiligten Mächten besitzen. Trotzdem werden we-
der die Vereinigten Staaten, noch Holland,
noch Griechenland, noch auch die flandinavischen
Möckte in irgendeiner Weise aus ihrer strikten
Neutralität herausgehen. Was endlich Spa-
nien anbetrifft, so ist es der einzige Staat,
aus dem uns sehr herzliche Sympathiebeweise
erreichen. Ganz anders ist unsere Lage, wenn
wir Jtalien und Rumänien betrachten. Von
beiden Staaten wußten wir von Beginn des
Krieges an genau, sie würden unter allen Um-
ständen beim Friedensschluß auf ihre sehr er-
hebliche Rechnung kommen wollen. Italien ist
Dreibundgenosse, und Rumänien war durch ge-
wisse Abmachungen dem Dreibund gegenüber
bis 1916 verpflichtet. Aber in unseren Tagen,
scheint's, haben Verträge und Abmachungen
dir eine sehr bedingte Geltung. Wer Salan-
mied ahne
dras Reden sich nergegenmaͤrtigt, der mir
weiteres einsehen, daß in Jualien sich etwmas
vorbereitet. Der italienische leitende Staats-
mann hat in seinen Reden das Wort „Drei-
bund“ nicht in den Mund genommen: das ist
auffällig, um so mehr, da er deutlich durch-
blicken ließ, unter dem Beifall von Kammer
und Senat, wie er auf starke Kompensationen
beim Friedensschluß zähle. Vielleicht will er
sie schon vor ihm einkassieren, falls sein Land
weiter neutral bleiben soll. Salandra kann
nach beiden Seiten Forderungen anmelden.
Deutschland wie Oesterreich sind fest entschlos-
sen, Jtaliens Machtstellung beim Friedensschluß
in geeigneter Weise zu vermehren, das sollte
man in Rom wissen und ebenso sich darũber
klar sein, welche Konsequenzen ein russisch-ng-
lisch-französischer Krieg für Italien im Gefolge
haben müßte. Mit Italiens Politik hängt die
Rumäniens innig zusammen, und wenn Italien
auf dieser oder auf jener Seite in den Krieg
eintreten will, wird Rumänien gewiß folgen.
Auch Rumäniens Wünsche sind derart, daß sie
nach beiden Seiten der kämpfenden Parteien
lich erstreden. Sein König und sein leitender
Staatsmann sind für strikte Neutralität, aber
ein großer Teil der Presse hedt gegen uns.
woran der französische Gesandte nicht ganz un-
schuldig ist. Aber auch Rumänien muß sich
über zweierlei kar sein: die schließlichen algen
eines russischen Sieges wären für es sehr ge-
fäbn es würde zwischen den Mühlsteinen
der slawischen Mächte erbarmungelos zerrieben
werden! Und dann muß es daran denken,
daß Bulgarien schwerlich den Frieden wahren
wird, falls Rumänien auf der „anderen“ Seite
zu finden sein sollte. Im übrigen wird die
HLaltung Italiens wie Rumäniens wesentlich da-
von abhängen. wie die große Schlacht m Polen
ausgeht, und vorläufig haben wir gar kteinen
Grund, uns vor deren Ausgang zu bangen.
Das ist der Stand der Dinge beim Jahres-
wechsel 19143.15. Die Silvestergkocken werden
noch nicht den Frieden einläuten, aber wir kön-
nen vertrauensvoll dem kommenden Jahre ent-
ensehen. Gott segne Kaiser und Reich, Gott
90t chütne Heimat und Vaterland!
Algemeines vom Krieg.
Sfreiflicht auf die
englische Kulturnation.
Berlin, 30. Dez. Aus den Angaben eines
in Aldershot entwichenen Freiwilligen des 11.
englischen Husarenregiments, des Jockeys John
Pinkus, ist folgende Stelle lemerkeneurt
„Vor dem Schiebunterricht wird hervorgehoben
daß zwar in diesem Kriege Dum-Tum eschoffe
nicht verwandt werden Henen. daß man solche
aber sehr leicht herstellen konne durch Behand-
lung mit dem Taschenmesser oder durch Ab-
schleifen an Steinen.“ Hier zeigt sich wieder
einmal recht deutlich, wie wesensfremd dem eng-
lischen Charakter ehrliche Offenheit ist. Man
erwähnt in der Unterweissung an die Rekruten
zwar das Verbot, Dum-Tum,-Geschosse anzu-
wenden, gibt aber zugleich den Weg zu seiner
Umgehung an. Wie Uberall sonst, so auch hier:
Heuchekei und f##alt
—.. □—N