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Pferd neckten, daß es scheu ward, stieß er wohl einige Drohungen aus und ritt dann
ruhig weiter.
3. Tod. Friedrichs Bedeutung. Am 17. August 1786 starb Friedrich. Unter
ihm war Preußen eine Großmacht geworden. Von seinem dankbaren Volke
wurde ihm der Beiname „der Große“ beigelegt.
3. Sachsen nach dem Siebenjährigen Kriege.
1. Zustand des Landes. Sachsen hatte in dem Kriege schrecklich gelitten. Oft-
mals war es der Kriegsschauplatz gewesen, fünfmal hatte es den Preußen, zweimal
den Osterreichern als Winterquartier gedient. 70 Millionen Taler hatten Preußen
und Osterreicher dem Volke abgepreßt. Dazu kamen noch ungeheure Schäden durch
Beschießung und Plünderung, kurz: Sachsen war verarmt.
2. Wiederkehr besserer Zeiten. Da war es ein Glück, daß es nach dem Kriege
gute fürsorgende Herrscher erhielt. Friedrich Christian ergriff sofort umfassende
Maßregeln zur Linderung der Not. Leider starb er schon nach zwei Monaten. Für
seinen noch unmündigen Nachfolger Friedrich August III. (1763—1827) führte
dessen Oheim, Prinz Kaver, die Regierung. Sowohl dieser wie auch später
Friedrich August III. selbst kannten keine größere Sorge als die für die Wohlfahrt
des Landes, und es gelang ihnen nach und nach, die furchtbaren Wunden wieder zu
heilen. Das minderwertige Geld, mit dem Sachsen überschwemmt war, wurde
eingezogen, das Heer wieder in guten Zustand versetzt, die Rechtspflege verbessert,
die Folter abgeschafft. Die Schafzucht wurde gehoben durch Einführung spanischer
Merinoschafe und Anlegung von Musterschäfereien. Baumwollenindustrie und
Kohlenbergbau nahmen einen großen Ausschwung. Die Bergakademie in Freiberg
wurde gegründet, später auch die Forstakademie zu Tharandt, und in Dresden
wurde das erste Lehrerseminar errichtet. Allmählich kehrte der Wohlstand wieder,
und Sachsen verlebte bis zum Jahre 1806 unter der fürsorglichen Regierung
Friedrich Augusts III. eine Reihe glücklicher Friedensjahre.
XII. Deuffichlands S#niedrigung und der Befreiungskrieg.
1. Die franzölische Revolution.
1. Ursache der Revolution. Im Jahre 1789 brach in Frankreich eine schreckliche
Revolution aus. Durch Verschwendung und endlose Kriege hatten nämlich Ludwig XIV.
und Ludwig XV. das Land mit einer unerträglichen Schuldenlast beladen. Dazu kam noch,
daß die vielen Millionen, die der Staat alljährlich nötig hatte, ganz allein von den Bürgern.
und Pauern aufgebracht werden mußten; denn der Adel und die Geistlichkeit, die gerade
den größten Teil des Grund und Bodens inne hatten, waren von jeder Abgabe befreit. Aber
damit noch nicht genug. Der Bauer hatte auch noch für den Adel die schwersten Frondienste
zu leisten; für Brücken und Wege mußte er ihm allerorten Zoll zahlen, das Getreide durfte
er nur in seiner Mühle mahlen, das Brot nur in seinem Ofen backen. Die Landleute lebten
daher im größten Elend. Tausende nährten sich von Raub und Diebstahl; über eine Millian
trieb sich bettelnd im Lande umher. Dazu nahmen Roheit und Unsittlichkeit immer mehr
zu, und der Glaube an Gott erschien den meisten wie ein albernes Märchen.
2. Ausbruch. Unter Ludwig XVI. kam die Revolution zum Ausbruch. Er mußte
büßen, was seine Vorgänger gesündigt hatten. Alle Not und alles Elend sollte er verschuldet
haben. In Paris war die Aufregung fürchterlich. Bewaffnete Pöbelhaufen durchzogen
Paris. Die Soldaten des Königs weigerten sich, auf die Aufrührer zu schießen, und schlossen
1789