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können, führen die Bergleute Sicherheitslampen, die sich im Schachte nicht
öffnen lassen.
Ein zweites Steinkohlengebiet findet sich im Plauenschen Grunde bei
Dresden. Doch hat es lange nicht die Ausdehnung des Zwickauer Gebictes.
4. Die Industrie. Die Steinkohlengegenden sind zugleich die industrie-
reichsten Gebiete Sachsens. Die Industrie braucht Maschinen, Maschinen aber
brauchen Kohlen, und da diese hier bequem und billig zu haben sind, hat sich
eben die Industrie hier angesiedelt. Es sind besonders zu nennen die Eisen-
induls it den Hauptsitzen Chemnitz und Zwickau und die Textilindustrie,
eren Gebiet von der Zschopau bis zur Pleiße reicht. —
Hier liegt die größte Industriestadt ganz Sachsens, Chemnitz, mit fast
300 000 Einwohnern die dritte Stadt des Landes. Beinahe alle Industrien sind
hier zu Haus, besonders aber die Maschinenfabrikation, die in 90 Maschinen-
fabriken betrieben wird. Darunter ist die berühmteste die Sächsische Maschinen-
fabrik. Gegründet wurde sie vor 80 Jahren von Richard Hartmann, der als
Schlossergeselle in Chemnitz einwanderte. Jetzt beschäftigt sie gegen 5000 Arbeiter.
Außer Spinn-, Werkzeug-, Dampfmaschinen u. v. a. baut sie besonders Loko-
motiven (jährlich etwa 150). In der Maschinenfabrikation von Chemnitz mögen
etwa 25.000 Arbeiter tätig sein. Dann folgt die Textilindustrie mit ungefähr
20 000 Arbeitern. In großen Spinnereien, Webereien, Wirkereien wird Baum-
wolle und Wolle zu Garn, Kleiderstoffen, Strümpfen, Unterjacken u. dgl. ver-
arbeitet. Aus allen Erdteilen kommen die Rohstoffe für diese Industrien, in
alle Erdteile werden die fertigen Waren versandt. Ungeheuer ist die Menge der
Kohlen, die täglich in den Fabriken verbraucht wird. Den riesigen Verkehr be-
Lokomotivenbau in Chemnitz.
Aus der Sächsischen Maschinenfabrik in Chemnitz-