Full text: Landeskunde des Großherzogtums Hessen, der Provinz Hessen-Nassau und des Fürstentums Waldeck. (376)

102 Taunus und Westerwald. 
übrigen Grenzen im Westen und Norden liegen außerhalb des 
hier zu besprechenden Gebiets. 
Von den einzelnen Teilen des Rheinischen Schiefergebirges 
kommen für uns hauptsächlich nur zwei rechtsrheinische Teile 
in Betracht, der Taunus zwischen Rhein, Main, Lahn und 
Wetterau und der Westerwald zwischen Lahn und Sieg, da 
von den nördlich des Westerwalds liegenden Teilen — ab— 
gesehen vom Kellerwald — nur die äußersten Ränder in unser 
Gebiet hereinragen. Taunus und Westerwald bestehen, wie 
überhaupt das ganze Gebirge, größtenteils aus Gesteinen der 
Devon- und Karbonzeit. Archäische Gesteine, d. h. Gneis und 
ähnliche, die sicher die Unterlage bilden, sind oberflächlich an— 
stehend im Taunus und Westerwald noch nicht gefunden wor- 
den; daß sie aber doch in der Tiefe vorhanden sind, zeigen aus 
dem Basalt von Naurod bei Wiesbaden bekannt gewordene 
Einschlüsse von ganz ähnlichem Diorit und Gabbro, wie sie im 
Odenwald vorkommen. Die ältesten Gesteine, die an der Ober- 
fläche auftreten, sind kambrischen Alters und bestehen der 
Hauptsache nach aus Phylliten, das sind schiefrige Gesteine, 
ähnlich den Tonschiefern, die sich aber von ihnen durch 
kristalline Ausbildung der einzelnen, sie zusammensetzenden 
Mineralien unterscheiden. Die Phyllite des Taunus führen 
außerdem noch meist ein hellfarbiges glimmerartiges Mineral, 
den Sericit, und haben auf den Bruchflächen, wie alle Phyllite, 
seidenartigen Glanz. Sie bilden vor allem die Unterlage der 
Gegend südlich vom Hauptkamm des Taunus und sind zum 
Teil von Tertiär und Diluvium überdeckt; nur wenige schmale 
Streifen von ihnen liegen auch auf der Nordseite des Haupt- 
kamms. # 
Der Hauptteil des Taunus und der Westerwald bestehen 
dagegen aus Gesteinen der Devonzeit, und zwar der Taunus 
fast ausschließlich, vom Westerwald der größere westliche Teil 
aus Grauwacken, Tonschiefern und Quarziten des Unterdevons.
	        
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