Full text: Landeskunde des Großherzogtums Hessen, der Provinz Hessen-Nassau und des Fürstentums Waldeck. (376)

110 Taunus und Westerwald. 
aber wieder die Hohe Kanzel zu 593 m und von da zieht der 
Kamm mit nur wenig wechselnder Höhe, in der Hohen 
Wurzel und Kalten Herberg über 600 m ansteigend, nach Westen 
weiter. Hinter Schlangenbad haben sich beide Züge wieder 
vereinigt und bilden zuletzt im Eck des Rheins den breiten 
Rücken des Niederwalds, der auf der Oberkante des Südrands 
das Nationaldenkmal trägt und jenseits des Rheins in dem 
246 m hohen Rochusberg und dem Hunsrück seine Fort- 
setzung findet. 
Vor dem Taunuskamm liegt, wie schon beim Rheinhes- 
sischen Hügelland erwähnt wurde, ein flaches Hügelland, von 
tertiären und diluvialen Gesteinen überdeckt, unter denen die 
durch ihren Versteinerungsreichtum und besonders durch die 
reiche diluviale Wirbeltierfaung bekannten Mosbacher Sande 
Erwähnung finden mögenz in seinem westlichen Teil führt es 
den Namen „Rheingau“ und erhebt sich mit einem Steilrand 
über dem Rheintal und weiter östlich, von der Mainmündung 
bis ror Höchst am Main, über der Oberrheinischen Tiefebene. 
Hinter dem Taunuskamm dehnt sich bis zur Lahn ein flach- 
welliges Hügelland aus, das eine mittlere Höhe von 400—500 m 
besitzt und von zahlreichen, zum Teil tief eingeschnittenen, 
schroffwandigen Tälern durchfurcht wird. Es setzt sich über den 
verhältnismäßig schmalen und deshalb keine eigentliche Unter- 
brechung darstellenden Einschnitt der Lahn in den Westerwald 
fort, der ebenfalls ohne ausgesprochene Bergkämme ist und 
von zahlreichen Bächen und Flüssen unregelmäßig durchfurcht 
wird. Im hohen Westerwald steigt seine Fläche bei Wald- 
aubach in der die Umgebung nur wenig überragenden Fuchs- 
kaute bis zu 657 m an, hier bedeckt von ausgedehnten Torf- 
mooren und Weideflächen. Freilich bringen auf dem Wester- 
wald die Trachyt= und Basaltkuppen, unter denen die durch 
einen alten Ringwall nach hinten abgeschlossene und wegen 
ihrer sommerlichen Eisbildungen im Basaltgeröll bekannte
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.