110 Taunus und Westerwald.
aber wieder die Hohe Kanzel zu 593 m und von da zieht der
Kamm mit nur wenig wechselnder Höhe, in der Hohen
Wurzel und Kalten Herberg über 600 m ansteigend, nach Westen
weiter. Hinter Schlangenbad haben sich beide Züge wieder
vereinigt und bilden zuletzt im Eck des Rheins den breiten
Rücken des Niederwalds, der auf der Oberkante des Südrands
das Nationaldenkmal trägt und jenseits des Rheins in dem
246 m hohen Rochusberg und dem Hunsrück seine Fort-
setzung findet.
Vor dem Taunuskamm liegt, wie schon beim Rheinhes-
sischen Hügelland erwähnt wurde, ein flaches Hügelland, von
tertiären und diluvialen Gesteinen überdeckt, unter denen die
durch ihren Versteinerungsreichtum und besonders durch die
reiche diluviale Wirbeltierfaung bekannten Mosbacher Sande
Erwähnung finden mögenz in seinem westlichen Teil führt es
den Namen „Rheingau“ und erhebt sich mit einem Steilrand
über dem Rheintal und weiter östlich, von der Mainmündung
bis ror Höchst am Main, über der Oberrheinischen Tiefebene.
Hinter dem Taunuskamm dehnt sich bis zur Lahn ein flach-
welliges Hügelland aus, das eine mittlere Höhe von 400—500 m
besitzt und von zahlreichen, zum Teil tief eingeschnittenen,
schroffwandigen Tälern durchfurcht wird. Es setzt sich über den
verhältnismäßig schmalen und deshalb keine eigentliche Unter-
brechung darstellenden Einschnitt der Lahn in den Westerwald
fort, der ebenfalls ohne ausgesprochene Bergkämme ist und
von zahlreichen Bächen und Flüssen unregelmäßig durchfurcht
wird. Im hohen Westerwald steigt seine Fläche bei Wald-
aubach in der die Umgebung nur wenig überragenden Fuchs-
kaute bis zu 657 m an, hier bedeckt von ausgedehnten Torf-
mooren und Weideflächen. Freilich bringen auf dem Wester-
wald die Trachyt= und Basaltkuppen, unter denen die durch
einen alten Ringwall nach hinten abgeschlossene und wegen
ihrer sommerlichen Eisbildungen im Basaltgeröll bekannte