Full text: Landeskunde des Großherzogtums Hessen, der Provinz Hessen-Nassau und des Fürstentums Waldeck. (376)

Das Hessische Bergland. 123 
Im übrigen Teil des Gebirges, und zwar sowohl in dem 
den Hauptteil ausmachenden preußischen Gebiet, wie in dem 
kleinen zum Fürstentum Waldeck gehörigen Anteil, sind weder 
große noch sonst bedeutende Städte zu verzeichnen. Dagegen 
liegt an der Lahn eine Anzahl kleiner behäbiger Städtchen 
mittelalterlichen Gepräges, die durch ihre malerischen Architek- 
turen reizende und anziehende Bilder bieten. Dahin gehört 
der ehemalige Sitz des Reichskammergerichts, Wetzlar (12 000 
Einw.), mit seinem alten Dom und den rauchenden Hochöfen 
im Lahntal, Weilburg mit altem Schloß der Nassauer Fürsten, 
malerisch auf einem von drei Seiten von der Lahn umflossenen 
Felsen aufgebaut, Limburg (10 000 Einw.) mit altem Dom 
und das ehrwürdige Nassau. 
Ebenso sind die Ufer des Rheins mit malerischen Städtchen 
und Burgen reich geschmückt, z. B. Caub, überragt von der 
Ruine Gutenfels, gegenüber der mitten im Rhein aufsteigen- 
den, noch heute trutzigen Eindruck machenden Pfalz, St. Goars- 
hausen, überragt von den Burgen der Katz und der Maus, von 
dem stromaufwärts der sagenberühmte Felsen der Lurlei in 
den Strom vorspringt, Braubach, früher der Sitz eifrigen Blei- 
bergbaus mit der bekannten Marksburg, und Ober= und Nieder- 
Lahnstein (zusammen 12 000 Einw.) auf beiden Seiten der 
Mündung der Lahn in den Rhein. 
In dem Gebirge selbst sind städtische Ansiedlungen geradezu 
selten, im Taunus wäre höchstens Idstein, im Westerwald 
Westerburg und Montabaur zu nennen, die als Sitz von Be- 
hörden oder durch Aussehen und Bedeutung für die Um- 
gegend eine lokal größere Bedeutung beanspruchen und des- 
halb auf den Namen eines Städtchens Anspruch erheben 
können. 
Das Hessische Bergland. 
Nördlich und nordöstlich vom Vogelsberg dehnt sich eine 
Landschaft aus, die im einzelnen eine große Mannigfaltigkeit
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.