128 Das Hessische Bergland.
der Tertiärgesteine vor der Abtragung bewahrt hat, so Sande,
feuerfeste Tone und Braunkohlen, welche zum Teil durch die
Eruption der Basalte ihre mulmige Beschaffenheit verloren
haben und in feste Glanzkohle umgewandelt worden sind.
Teilweise sind die Basaltberge reihenförmig angeordnet, was,
wie die Untersuchung in einzelnen Fällen beweisen konnte,
mit dem Auftreten der Verwerfungsspalten im Zusammen-
hang steht.
Der Oberflächengestalt nach zerfällt die ganze Landschaft
des Hessischen Berglands in drei Teile, was im geologischen
Aufbau begründet ist. In der Mitte zieht von der mittleren
Lahn aus als breites Band die Hessische Senke hindurch, eine
Grabenverwerfung, durch deren Entstehung die darin liegen-
den Tertiärgesteine der Abtragung entgangen sind. Sie ist
wohl die Fortsetzung der Wetterau, des nördlichsten Aus-
läufers der Oberrheinischen Tiefebene, und zieht wie die Ober-
rheinische Tiefebene nach Nordnordost, in welcher Richtung sie
bis an die Weser zu verfolgen ist. Orographisch tritt sie nicht
überall als Einsenkung deutlich hervor, teilweise aus dem
Grund, weil sie von größeren Basalteruptionen überdeckt wird;
sie ist aber auch geologisch stellenweise unterbrochen, z. B.
südlich von Treysa-Ziegenhain durch ein sie quer durchsetzendes
Band von Buntsandstein. Daher ist sie in einzelne größere
Becken aufgelöst, deren südlichstes, das von Kirchhain, die Ohm-
ebene umfaßt und sich nach Südwesten in den Ebsdorfer Grund
fortsetzt. Es ist die größte wirkliche Ebene unseres Gebiets,
aus der mitten der Basaltkegel der Amöneburg, in der Ge-
schichte als eine der Hauptwirkungsstätten des Bonifatius be-
kannt, von einigen kleineren Vorbergen umgeben, weithin
sichtbar bis 363 m ü. d. M., 170 m über der Ohmebene auf-
ragt. Durch die flache Wasserscheide zwischen Lahn und Fulda
wird der übrige Teil der Hessischen Senke hiervon geschieden;
er besteht meist aus flachwelligem Hügelland, in dem sich nur