130 Das Hessische Bergland.
von Verwerfungen begrenzt, in die Tiefe gesunken ist. Nörd—
lich vom Kellerwald dehnt sich das Waldecker Bergland zwischen
dem Rheinischen Schiefergebirge, der Diemel, Esse und Fulda
aus. Im Westen ist es eine einförmige Buntsandsteinfläche,
im Nordosten ist der Buntsandstein überlagert von tonigen Ge-
steinen des Röt (= oberer Buntsandstein) und von Muschel-
kalk. Es ist von vielen Tälern regellos zerschnitten und trägt
eine große Anzahl einzelner Basaltkuppen, die oft mit Burg-
ruinen gekrönt sind. An seinem Ostrand, über dem Kasseler
Becken, erhebt sich der Habichtswald als kleines selbständiges
vulkanisches Kuppengebirge, nach Norden, Süden und Osten
steil abfallend, mit bewaldeten Abhängen und vielen Weiden
und Huten auf der Hochfläche. Sein schönster Teil ist der dicht
bewaldete Ostabhang, der das Schloß und die berühmten
Parkanlagen von Wilhelmshöhe trägt. Sein Gipfel bildet
eine hügelige Hochebene; die höchste Erhebung ist die flach ge-
wölbte, mit Buchen bestandene und weite Aussicht gewährende
Basaltkuppe des Hohen Gras, 594 m u. d. M., die nur wenig
von der westlich des Habichtswalds gelegenen 598 m hohen
Basaltkuppe des Bärenbergs an Höhe übertroffen wird. Der
Basalt zeigt manchmal schöne Säulenbildungen, wie am Ha-
bichtsstein. Im Norden an das Waldecker Bergland anschlie-
ßend, liegt zwischen Esse, Diemel- Fulda und Weser der Rein-
hardswald, eine etwa 300 m hohe große Sandsteinplatte, mit
Buchen, Eichen und Tannenwäldern bestanden, die sich nach
Westen allmählich absenkt, nach Osten aber steile, von zahl-
reichen Bachtälchen durchschnittene Ränder kehrt. Mitten im
einsamen Hochwald versteckt liegt als einer der zahlreich hier
vorkommenden Basaltkegel die Sababurg. Auf der Ober-
fläche der Buntsandsteinplatte finden sich tertiäre Ablagerungen,
von denen die Braunkohlen ausgebeutet werden.
Zum Teil des Buntsandsteinlandes östlich der Hessischen
Senke gehört die Gegend im Viereck zwischen dem Unterlauf