Full text: Landeskunde des Großherzogtums Hessen, der Provinz Hessen-Nassau und des Fürstentums Waldeck. (376)

138 Das Hessische Bergland. 
anderes großes Waldgebiet bildet das Waldecker Bergland, 
im Osten bis zum Habichtswald vorstoßend, wo im Kreis Hof— 
geismar 45% des Bodens mit Wald bedeckt sind, und die 
Frankenberger Bucht, der sog. Burgwald und Umgebung, der 
infolge des rauhen Klimas und des mageren und feuchten 
Bodens nicht für Korn= und Weizenbau geeignet ist und im 
Kreis Frankenberg die Waldfläche auf 480 ansteigen läßt. 
Daß die Waldgegenden meist mit den Quellgebieten der Flüsse 
zusammenfallen, ist für deren Wasserführung besonders wichtig. 
Der größte Teil des Waldes ist Laubhochwald aus Buchen, 
oft mit Eichen gemischt; im nördlichen Teil des Landes be- 
ansprucht er 64% der Waldfläche und findet sich immer auf 
Eruptivgestein, während reine Nadelwälder auf Buntsand- 
steinboden stehen. Die Nadelholzanpflanzungen sind hier im 
Gegensatz zum übrigen Deutschland, wo erst in junger Zeit 
Nadelbäume in größerem Maßstab eingeführt wurden, zum 
Teil schon alten Datums, so insbesondere die Kiefernbestände 
östlich von Hersfeld zwischen Werra und Fulda, die hier drei 
Fünftel des Waldbestands ausmachen. Auf den höchsten 
Flächen finden sich zwischen den Wäldern Torfmoore auf dem 
Buntsandstein des Reinhardswalds, oder häufig Wiesen und 
Weiden, wie z. B. auf dem Knüll, bei dem nur die Abhänge 
mit Wald bedeckt sind. 
Die meisten Wiesen liegen dagegen in den Talböden und 
Ebenen, weite Wiesenflächen z. B. in der Ohmebene. Jedoch 
reichen sie nicht überall für den Betrieb der Viehzucht voll- 
ständig aus, so daß auch der Anbau von Futterpflanzen, be- 
sonders im Gebiet der mittleren Fulda und Eder, weite Ver- 
breitung besitzt. Uberall wird nämlich mit der Hauptbeschäf- 
tigung der Bewohner, dem Ackerbau, die Viehzucht verbunden, 
vor allem Rindviehzucht, deren Produkte durch Gründung von 
Molkereien neuerdings bessere Verwertung finden, in zweiter 
Linie auch die Schweinezucht, während die Pferdezucht dem-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.