Das Rheinhessische Hügelland. 47
im Osten kommen rotliegende Gesteine nicht mehr in größeren
Massen an die Oberfläche, sondern tauchen nur noch in einzel-
nen kleineren Partien auf und zeigen, daß sie auch hier die
Unterlage der tertiären Gesteine bilden. Solche kleine Vor-
kommnisse, die aber verschiedenen Schichtstufen des Rotliegen-
den angehören, findet man außer dem schon erwähnten bei
Nierstein-Nackenheim noch bei Biebelnheim, Lörzweiler und
Schwabsburg. 1
Darauf lagern die Tertiärschichten auf, deren Reihe mit
Sanden anfängt, dann meist kalkige und tonige Gesteine
umfaßt, die nach den meist in großen Massen darin vor-
kommenden Versteinerungen mit besonderen Namen bezeich-
net werden. Das letzte und jüngste Glied sind wieder
Sande, die sich während des spätesten Teils der Tertiärzeit,
des Pliozäns, abgelagert haben, während die früher ge-
nannten Schichten zum Miozän und Oligozän gehören
und der älteste Teil der Tertiärzeit, das Eozän, in den hier
vorhandenen Schichten des sog. Mainzer Tertiärbeckens nicht
vertreten ist.
Jast allen diesen Schichten gemeinsam ist der große Reich-
tum an Versteinerungen, die das Mainzer Becken zu einer
Fundgrube für Paläontologen gemacht und außerordentlich
reiches Material geliefert haben. Die Kalke scheinen manchmal
fast nur aus Schalen von Konchylien zu bestehen, die Tone
und besonders die ältesten Sande, die sog. Meeressande, wim-
meln davon; aber auch die Überreste von Säugetierfaunen
verschiedener Zeitstufen sind uns erhalten geblieben, von denen
die bekannteste die Säugetierfaung aus den unterpliozänen
Sanden von Eppelsheim bei Alzey ist. Der Platz lieferte aus
den genannten Sanden, die nach der charakteristischsten Tierart
als Dinotheriensande bezeichnet werden, eine solche Menge
von Skeletteilen, Knochen und Zähnen, die der Hauptsache
nach im Darmstädter Museum ihren Platz gefunden haben,