48 Das Rheinhessische Hügelland.
daß kein zweiter so reicher Fundort von Säugetierresten in
ganz Deutschland genannt werden kann.
Die tertiären Schichten sind flach gelagert, im allgemeinen
mulden= oder beckenförmig. Zum Vorschein kommen sie haupt-
sächlich, von dem Steilabsturz an dem Ostrand gegen die
Rheinebene zu abgesehen, an den Talrändern der Flüßchen
und Bäche und bei Schürfungen, die tiefer in den Boden
einschneiden. Der größte Teil der Fläche ist dagegen zu-
gedeckt von Schichten der Diluvialzeit, und zwar hauptsächlich
von Löß, der fast überall eine mehrere Meter mächtige Decke
auf den Hochflächen bildet und an deren Rand die charak-
teristischen Lößhohlwege bildet. Der Löß ist es denn auch,
der die Fruchtbarkeit des Bodens in Rheinhessen bedingt
und die außergewöhnlich starke landwirtschaftliche Nutzung
des Bodens veranlaßt hat.
Entsprechend der Schichtlagerung bildet die Oberfläche des
Rheinhessischen Hügellandes wellige Hochflächen, die terrassen-
förmig in mehreren Steilstufen ansteigen, und deren Ober-
flächen zum großen Teil über 200 m ül. d. M. liegen. Sie
gipfeln meist in ganz flach nach allen Seiten verlaufenden,
nur wenig über die Hochfläche vorragenden und dadurch für
das Landschaftsbild keine große Bedeutung gewinnenden
Kuppen, deren Höhe die der Hochflächen selbst nur relativ
wenig übersteigt. Wirklich charakteristische Einzelberge sind
selten, und meist nur am mit Reben bedeckten Steilhang der
Terrassenränder zu finden. Die Ränder der einzelnen Stufen
sind nämlich hier und da eingeschnitten, so daß die Hochfläche
an diesen, übrigens nicht sehr häufigen Stellen in Gestalt von
Tafel= oder Kegelbergen vorspringt, die nach rückwärts durch
nur wenig eingetiefte Sättel mit der Hochfläche verbunden
sind. Beispiele dafür sind der Kegel des Petersbergs bei Gau-
Odernheim, der eine Höhe von 246 m besitzt, sowie der Tafel-
berg des Wiesbergs bei Wallertheim mit einer Höhe von 270 m.