Full text: Landeskunde des Großherzogtums Hessen, der Provinz Hessen-Nassau und des Fürstentums Waldeck. (376)

Der Vogelsberg. 87 
dinger Walds ist, wie in den nördlich anstoßenden Gebieten, 
in einzelne Schollen geteilt, zwischen denen, wie im Steinetal, 
kleine Fetzen anderen Gesteins, besonders Muschelkalks, einge— 
klemmt sind; er bietet vollständig die charakteristischen Ober— 
flächenformen der Buntsandsteinlandschaften, wie sie beim 
Spessart, hinteren Odenwald und Hessischen Bergland be— 
schrieben wurden, so daß ein näheres Eingehen darauf hier 
nicht mehr nötig ist. 
Der Buntsandstein bildet auch die Unterlage der großen 
Basaltmasse des Vogelsbergs, die auf Buntsandstein unmittel- 
bar oder mit Zwischenschaltung von Tertiärgesteinen, seltener 
auch auf dem unter dem Buntsandstein hervortauchenden Zech- 
stein auflagert. Neuere Aufnahmen haben gezeigt, daß es 
nicht eine einheitliche Basaltdecke ist, sondern eine Menge ein- 
zelner Basaltströme, die deckenförmig horizontal nebeneinander 
und vertikal übereinander lagern. Zwischen den unteren Ba- 
saltströmen finden sich häufig tertiäre Tonschichten mit Braun- 
kohlen gelagert, wodurch eine deutliche Trennung und Unter- 
scheidung der Decken ermöglicht wird. Die bekanntesten Braun- 
kohlenablagerungen sind die von Salzhausen, die eine reiche, 
meist sehr gut erhaltene fossile Flora geliefert haben, darunter 
zahlreiche, zum Teil sehr alte und große Koniferenstämme, und 
die vom Hessenbrücker Hammer bei Laubach, wo öftere Wechsel- 
lagerung zwischen Basalten, Basaltkonglomeraten, Tertiär- 
tonen und Braunkohlen besonders deutlich gezeigt hat, daß zur 
Zeit der Ablagerung der Braunkohlen die Basaltausbrüche des 
Vogelsbergs schon im vollsten Gang waren. Aber auch, wo 
solche zwischengelagerte Tone, die besonders zwischen den 
oberen Basaltströmen fehlen, nicht vorhanden sind, ist oft durch 
zwischenlagernde Tuffe und Aschen und selbst, wo dieses Hilfs- 
mittel versagt, durch Erkennung der Ober= und Unterfläche der 
Basaltströme die Unterscheidung der einzelnen Ströme mög- 
lich. Die Grenzflächen der Ströme verraten sich nämlich immer
	        
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