Der Vogelsberg. 87
dinger Walds ist, wie in den nördlich anstoßenden Gebieten,
in einzelne Schollen geteilt, zwischen denen, wie im Steinetal,
kleine Fetzen anderen Gesteins, besonders Muschelkalks, einge—
klemmt sind; er bietet vollständig die charakteristischen Ober—
flächenformen der Buntsandsteinlandschaften, wie sie beim
Spessart, hinteren Odenwald und Hessischen Bergland be—
schrieben wurden, so daß ein näheres Eingehen darauf hier
nicht mehr nötig ist.
Der Buntsandstein bildet auch die Unterlage der großen
Basaltmasse des Vogelsbergs, die auf Buntsandstein unmittel-
bar oder mit Zwischenschaltung von Tertiärgesteinen, seltener
auch auf dem unter dem Buntsandstein hervortauchenden Zech-
stein auflagert. Neuere Aufnahmen haben gezeigt, daß es
nicht eine einheitliche Basaltdecke ist, sondern eine Menge ein-
zelner Basaltströme, die deckenförmig horizontal nebeneinander
und vertikal übereinander lagern. Zwischen den unteren Ba-
saltströmen finden sich häufig tertiäre Tonschichten mit Braun-
kohlen gelagert, wodurch eine deutliche Trennung und Unter-
scheidung der Decken ermöglicht wird. Die bekanntesten Braun-
kohlenablagerungen sind die von Salzhausen, die eine reiche,
meist sehr gut erhaltene fossile Flora geliefert haben, darunter
zahlreiche, zum Teil sehr alte und große Koniferenstämme, und
die vom Hessenbrücker Hammer bei Laubach, wo öftere Wechsel-
lagerung zwischen Basalten, Basaltkonglomeraten, Tertiär-
tonen und Braunkohlen besonders deutlich gezeigt hat, daß zur
Zeit der Ablagerung der Braunkohlen die Basaltausbrüche des
Vogelsbergs schon im vollsten Gang waren. Aber auch, wo
solche zwischengelagerte Tone, die besonders zwischen den
oberen Basaltströmen fehlen, nicht vorhanden sind, ist oft durch
zwischenlagernde Tuffe und Aschen und selbst, wo dieses Hilfs-
mittel versagt, durch Erkennung der Ober= und Unterfläche der
Basaltströme die Unterscheidung der einzelnen Ströme mög-
lich. Die Grenzflächen der Ströme verraten sich nämlich immer