Full text: Aus dem Leben der Königin Carola von Sachsen.

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Sedan in Dresden ein. Die Residenz kleidete sich in ein prangendes 
Festgewand. Die Freude über die errungenen großen Erfolge der 
deutschen Waffen spiegelte sich auf den Gesichtern der Vollsmenge, 
welche in wachsender Zahl vom Morgen bis zum Abend, wo ein 
Gewitter über der Stadt losbrach, frohbewegt die Straßen be— 
lebte. Als es dunkelte, wurden auf den Hauptplätzen, wie bei 
feierlichen Gelegenheiten üblich, die Gaskandelaber angezündet, 
auch waren einige Häuser beleuchtet. Eine große Illumination 
fand am 4. September statt. 
Voll festen Gottvertrauens und sittlicher Größe hatte die 
Kronprinzessin beschlossen, ihr Möglichstes beizutragen, um die 
Schrecken des Krieges zu mildern, der zahllose Opfer forderte. 
Arbeit und Thätigkeit halfen auch am besten über drohende 
Sorgen hinweg. Sie stellte sich an die Spitze der beiden unter 
dem Namen des sächsischen Hilfsvereins zu gemeinsamem Handeln 
sich verbindenden Vereine, des Albertvereins und des internationalen 
Vereins zur Pflege kranker und verwundeter Krieger, und über- 
nahm die Oberaufsicht und Leitung der gesamten weiblichen 
Krankenpflege Sachsens. Dabei wurden die anderen sächsischen 
Vereine, der Landes-Militär-Hilfsverein, der Verein für sächsische 
Felddiakonie, die Hilfsvereine für die Familien einberufener 
Krieger, nicht außer acht gelassen. Das Hauptquartier des Hilfs- 
vereins wurde in dem von König Johann überlassenen Max- 
Palais aufgeschlagen. Der Kriegsschauplatz, die Lazarette des 
Heimatlandes, die Verband= und Erquickungsstationen der Eisen- 
bahnlinien waren die Stätten, wo Hilfe geleistet wurde. Neben 
den Albertinerinnen und Diakonissen pflegten mit ihrer bekannten 
Aufopferung Borromäerinnen, Vincentinerinnen und graue
	        
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