Full text: Aus dem Leben der Königin Carola von Sachsen.

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bereiten. Dem Kurgebrauche in Marienbad schloß sich im 
Sommer eine Reise mit dem Kronprinzen nach Tirol und 
Südbayern mit Aufenthalt bei den fürstlichen Verwandten 
in Possenhofen und Tegernsee an. Das kronprinzliche Paar war 
Ende November Taufzeuge bei Prinzessin Josephine von Belgien 
in Brüssel und benutzte diese Gelegenheit, um einen Ausflug nach 
Antwerpen zu machen. Die zweite Hälfte des Januar 1873 
verbrachte die Kronprinzeß in Sigmaringen. Sie hatte die Freude, 
Graf und Gräfin von Flandern Ende Mai, die Herzogin von 
Hamilton und die Erbprinzeß von Monaco Mitte Juni bei sich 
in Strehlen zu sehen. Die kronprinzlichen Herrschaften reisten 
in den letzten Julitagen nach Metz, um der feierlichen Einweihung 
des am Wege von Roncourt nach St. Privat errichteten Denkmals 
beizuwohnen, das dem Andenken aller im Feldzuge gegen Frank- 
reich gefallenen Sachsen gewidmet ist. Eine plötzliche, bedenkliche 
Erkrankung des Königs Johann unterbrach jedoch die Reise und 
war die Ursache zu rascher Rückkehr nach Dresden. 
Das Befinden des Königs besserte sich und gestattete dem 
Kronprinzenpaare in der zweiten Hälfte des August den Besuch 
der Wiener Weltausstellung. Dieses Bild des gesamten Kultur- 
lebens erschien zum ersten Male auf deutschem Boden. In Wien 
waren die Erzeugnisse aller Völker ausgestellt; der Osten hatte 
sich angestrengt, nicht hinter dem Westen zurückzubleiben. Die 
sächsischen hohen Gäste wurden vom Kaiser auf das gastfreieste 
aufgenommen. Sie wohnten in dem erinnerungsreichen Hetzen- 
dorf. Der Kaiser war aus Ischl nach Schönbrunn gekommen, 
um sie zu begrüßen. Es fand eine Truppenrevue auf der Schmelz 
statt, darnach begleitete der Kronprinz den Kaiser nach dem Brucker 
Königin Carola.
	        
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