Full text: Aus dem Leben der Königin Carola von Sachsen.

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Hof tritt, gefolgt vom großen Dienste, ein und hält einen halb— 
stündigen Cercle. Das Tanzen beginnt mit einer Polonaise, an 
der nur die anwesenden Prinzen und Prinzessinnen, die Ge— 
sandten und Minister teilnehmen. Der Oberhofmarschall schreitet 
voran und giebt nach kurzem Umgange das Zeichen zum Ein— 
fallen eines Walzers, welcher der tanzlustigen Jugend die Er— 
laubnis erteilt, zu beginnen. Das Souper ist für die hohen 
Herrschaften und für die beiden oberen Hofrangordnungen im 
Thronsaale, für die übrige Gesellschaft im Bankettsaale und an- 
deren Räumen an großen Büffetts gerichtet. Die Kammerbälle 
fanden früher in dem reizenden, zur Wohnung der Königin ge- 
hörenden Marmorsaale statt; das Anwachsen der Gesellschaft 
war die Ursache, daß sie ebenfalls in den großen Ballsaal ver- 
legt worden sind. Die Gesellschaft ist ausgewählter und kleiner. 
Das Souper wird sitzend eingenommen. 
Während des Winters finden am Hofe eine Anzahl große 
Diners statt, zu denen die obersten Staatsbeamten, Generale und 
ausgezeichnete Fremde eingeladen werden, zu Zeiten der Landtage 
und der Synode auch deren Mitglieder. Diese Diners sind 
immer sehr schön und die Tafeln geschmückt mit den unüber- 
trefflichen Schätzen an Gold-, Silber= und Porzellangeräten des 
Königshauses, zu denen in neuerer Zeit der herrlichste Blumen- 
schmuck getreten ist. Es folgen ihnen lange Cercles. Auch nach 
den im Herbst und Winter meist zweimal wöchentlich stattfinden- 
den Jagden sieht der König die hierzu Geladenen an seiner Tafel. 
Diese Geselligkeit im großen Stile stellt hohe Anforder- 
ungen an die Fürstin, welche an ihrer Spitze steht. Jeder- 
mann erfreut sich der Liebenswürdigkeit der Königin, ihres fürst-
	        
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