Full text: Aus dem Leben der Königin Carola von Sachsen.

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dann die neuen Verhältnisse und Umgebungen, denn nur die 
Obersthofmeisterin der Großherzogin Stephanie, Frau von Sturm— 
feder, hatte sie nach Karlsruhe begleitet, und endlich der ihr zur 
Pflicht gemachte Verkehr mit dem protestantischen Pastor. Alle 
diese Verhältnisse machten ihr das Leben schwer und ließen keine 
Besserung in ihrem seelischen und körperlichen Befinden zu. Prinz 
Wasa war ebenfalls in Karlsruhe, und die Prinzessin war glück— 
lich, ihren Vater, mit dem sie zuletzt von Bozen aus in Brixen 
eine Zusammenkunft gehabt hatte, zu sehen und zu sprechen. 
Großherzogin Sophie war sehr gütig gegen sie, ihre Cousinen 
Marie und Cäcilie von Baden sah sie wenig, da diese noch viel 
Unterricht hatten; Prinz Fritz kam täglich zu Tisch und zum 
Thee, bis er nach Berlin reiste. Prinzessin Carola änderte ihren 
einmal gefaßten festen Entschluß nicht. Es wurde unter Berück- 
sichtigung aller Umstände der Versuch, sie umzustimmen, aufge- 
geben, und Prinz Wasa gestattete ihr, zur katholischen Kirche 
überzutreten. Für dieses große Opfer war sie ihrem Vater zeit- 
lebens dankbar. Die Prinzessin kehrte zu ihrer Mutter nach Baden- 
Baden zurück und legte später in der Pfarrkirche zu Morawetz am 
4. November 1852 das katholische Glaubensbekenntnis in die 
Hände des Brünner Bischofs Graf Schaffgotsch ab, empfing die 
erste heilige Kommunion und zugleich die Firmung. 
Die Prinzessin sah in Baden bei der Großherzogin Stephanie 
den Präsidenten Louis Napoleon. Sein ruhiges und ernstes 
Wesen gefiel ihr. Die Zeitungen knüpften an den Besuch des 
Präsidenten Mutmaßungen über eine bevorstehende Werbung 
desselben. Diese Vermutungen waren unzutreffend. 
Nach einem kurzen Aufenthalte in Mannheim wurde von
	        
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