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Prinzessin Amalie von Schweden. Das abwesende Kaiserpaar wurde
durch die Obersthofmeisterin der Erzherzogin Sophie, Fürstin
Charlotte Kinsky, vertreten. Die kleine Prinzessin erhielt die
Namen Caroline Friederike Franziska Stephanie Amalie Cäcilie.
Obgleich Caroline getauft, wurde die Prinzessin schon von
ihrer ersten Jugend an Carola) genannt, teils weil ihre Mutter
diese Form hübscher fand, teils weil sie durch den Namen Caroline
an eine früh verstorbene Cousine und Freundin, Prinzessin Caroline
von Bayern, Tochter des Königs Max Joseph, erinnert wurde.
Prinz Gustav von Wasa diente zu dieser Zeit als General-
major und Brigadier in der österreichischen Armee. Seine Garnison
war Wien. Bei seiner Verheiratung hatte er sich in dem ermieteten
auf der von der Burg nach dem Schottenhofe führenden Herren—
gasse gelegenen Palais der Herzogin Beatrix von Modena fürstlich
eingerichtet. Sommersitze waren ein Landhaus in Hacking bei
Wien und Schloß Eichhorn in Mähren. Der Winter wurde
in Wien zugebracht, wo Prinz und Prinzessin von Wasa bei
Hofe und in der Gesellschaft sehr gern gesehen waren. Die
kleine Prinzessin Carola verkehrte viel mit den in gleichem Alter
stehenden Erzherzögen und Erzherzoginnen, sowie mit den Töchtern
des Fürsten Carl Liechtenstein, Elise, Franziska und Marie, mit
Prinzessin Rosa Lobkowitz und Gräfin Caroline Fünfkirchen. Ein
Miniaturporträt**) der Prinzeß zeigt ein dunkelblondes Locken-
köpfchen mit lächelndem Munde und blauen Augen.
*) Cäröla.
**) Es ist im Besitze der Gräfin Caroline Fünfkirchen. Die Schwester
von deren Mutter, Gräfin Praschma-Wurmbrand, war Obersthofmeisterin
der Prinzessin Wasa und erhielt es bei ihrem Abschiede.