424 D. Finanzgesetze.
samkeit treten, als er gehofft hätte. Rechne man von dem Mehrertrag herunte
auf die verloren gegangenen drei oder vier Monate entfalle, dann werde mar
auf den in Aussicht genommenen Betrag von d80 Millionen kommen. Er
das, denn er hätte mehr sehr gut brauchen können.
Er möchte serner dagegen Widerspruch erheben, wenn der Vorredner die vor
geschlagenen indirekten Steuern als eine unerträgliche und herausfordernde Belasiun—
der breiten Dolksschichten hinstelle. Das sei nicht der Fall. Es seien noch niemals in.
direkte Steuern vorgeschlagen worden, die für die breiten Massen so erträglich seien.
wie diese. "
Wenn der Dorredner sage, daß die Umsatzsteuer die Minderbemittelten schwer
treffe, so sei das nicht richtig, möge diese Steuer abgewälzt werden oder nicht. Da bei
großen Umsätzen der verhältnismäßige Gewinn erfahrungsgemäß kleiner ist als bei
kleinen Umsätzen, so werden die großen Umsäge schwerer getroffen als die kleinen, im
verhältnis zu dem Gewinn, der aus dem Umsag erzielt wird. Die Umsatzsteuer als
indirekte Steuer verwirkliche ein Ideal, das wirklich einleuchten müßte, da die Umsazz=
steuer als ganz allgemeine indirekte Steuer den wohlhabenden und deshalb stärkeren
Derbraucher auch entsprechend stärker treffe als den armen Derbrancher. Beim Cab#k
Bier und Branntwein könne man behaupten, daß die indirekte Steuer nach unten wirke.
aber nicht bei der Umsatzstener. Man habe also das IJdeal einer indirekten Steuer vomB
Standpunkt des Dorredners aus.
Das sei keine Dialektik, sondern einfache Tatsache. Insofern bilde die Umsatz.
stener eine gute Ergänzung zur Suwachsbesteuerung im Zeiche. Wenn die Einzel-
staaten und Kommnunen das Einkommen an der Guelle erfassen, so erfasse das Reich
auf der Grundlage dieser beiden Stenern — der Umsatzstener und der Vermögens.
zuwachssteuer — das Einkommen in seiner Verwendung. Soweit es verbraucht wird,
werde es durch die Umsatzsteuer getroffen, soweit es nicht verbraucht wird, falle es unter
die Dermögenszuwachssteuer. Wenn man die Dinge durchdenke, so müsse man sich mit
diesem System doch vielleicht eher abfinden können als mit irgendeiner anderen in-
direkten Stener.
Wo liegen ferner beim Hostverkehr, beim Frachturkundenstempel die Derzehr-=
steuernd Richt einem einzigen Manne im Deutschen Reiche werde durch die Stcuern,
die hier vorgeschlagen seien, das Brot nur um einen Pfennig verteuert, ebenso nicht die
Kartoffel und der Fucker. Alles das sei vollkommen ausgeschlossen. Das einzige, was
bleibe, sei der Tabab und die Tabakbelastung. Die Tabaksteuer aber sei erträglich, sie
werde ertragen, sie werde ohne Murren ertragen werden, davon sei er überzengt.
Das sei die Auffassung, wie man sie sich vernünftigerweise über die Gesamtbeit
des Kompromisses machen müsse, wie es jetzt vorliege. Das sei die Auffassung, die von
jedem im Dolke, nach seiner festen Überzeugung, begriffen werde. Er habe das Iun-
tranen zu unserem Dolke innerbalb und anßerhalb der Schützengräben, daß es verstebe,
in welcher Lage sich das Reich befindet. Er habe auch das Intrauen, daß unser Volk.
soweit es Steuern bezahlt, nicht immer nur das Reich sieht, sondern den großen Aus-
gleich, wie er durch die direkten Steuern in Staat und llommunen herbeigeführt werde.
Wenn man das alles zusammennehme, werde niemand bestreiten können, daß.
bei diesen Steuern alles in allem genommen, die direkten Steuern den Löwenanteil
tragen, und daß ein großer Teil der indirekten Steuer analog wirkt, wie die Zesteuerung
auf direktem Gebiet. Das Dolk werde diese Auffassung verstehen, und billigen, und er
würde es bedauern, wenn der Versuch gemacht würde, das Volk gegen die Stenervok=
lagen, die hier mit einer großen Majorität beschlossen werden, mobil zu mackhen.
Ein anderer Abg. sprach die Ansicht ans, die Derhandlungen im Ausschuß
hätten keinen rechten Wert mehr, da die hinter der Dereinbarung stehenden Parteien
entschlossen seien, daran festzuhalten und wesentliche Abänderungsanträge abzulehnen.
Er enthalte sich daher der Uritik und behalte sich auch die Einbringung von Anträgen
für die Dollversammlung vor. In den neuen Dorschlägen werde der Besitz sehr schonend
r, was
ꝛ etwa
bedauere