Full text: Kriegsbuch.Vierter Band. (4)

570 4. Verwertung der Rohstoffe usw. XXIX. Metalle und Phosphor. 
pflichten, ausschließflich bestimmte, im Heeres- und allgemeinen Interesse unbedingt er- 
forderliche Gegenstände herzustellen. Dabei ist hinsichtlich der Anfertigung einzelner Gegen- 
stände eine behördliche Bescheinigung über die Notwendigkeit der Beschaffung vorgesehen. 
Die nächste Aufgabe der Kontrollstelle wird in der Regelung der Verteilung des 
Oberleders und des Portefeuilleleders bestehen. Die Vorarbeiten sind bereits in An- 
griff genommen. 
Als Ergänzung der Maßnahmen der Kontrollstelle hinsichtlich der Verteilung des 
Treibriemenleders ist eine Riemenfreigabestelle errichtet worden. Der Zweck ist 
einmal die Heranschaffung aller entbehrlichen Treibriemen, Vorderbänder und dergl., 
serner dic Verteilung der herangeschafften Riemen an solche Betriebe, für die Riemen 
unentbehrlich sind und Ersatzstoffe nicht verwendet werden können. Die Riemenfreigabe- 
stelle ist der Mitallfreigabestelle angegliedert; sie bedient sich bei der Durchführung ihrer 
Aufgaben der Mithilfe der bei der Metallfreigabestelle angegliederten Beratungsslellen 
für die einzelnen Industriezweige. Der Bezug von Treibriemen jeder Art wird in Zu- 
kunft nur noch gegen einen in der Riemenfreigabestelle ausgestellten Bezugsschein mög- 
lich sein. Die Freigabestelle hat ihre Tätigkeit mit dem 1. September 1916 aufgenommen. 
Zur Versorgung der minderbemittelten Bevölkerung mit billigem 
Bodenleder sind aus Reichsmitteln 3000000 M. zur Verfügung gestellt worden. Die 
Heeresverwaltung hat sich bereit gefunden, zu diesem Zweck 700000 kg Bodenleder frei- 
zugeben und durch die Kriegsleder-Aktiengesellschaft zur Verteilung auf die Bundes- 
staaten zu bringen. Der Verteilungsschlüssel ist nach der Einwohnerzahl der Bundes- 
staaten aufgestellt worden. Die Bundesstaaten haben Vorsorge für die Durchführung der 
Unterverteilung und insbesondere dafür getroffen, daß die überwlesenen Ledermengen 
ausschließlich den minderbemittelten Kreisen der Bevölkerung zugute kommen. Die erste 
Rate von insgesamt 200000 kg ist im Juli 1916 zur Verteilung gelangt. 
XXIX. Metalle und Phosphor. 
Inhaltsübersicht. 
s1. die Metallfreigabestellleou.. eee; 570 
*2. Bek. über BPöchstpreise für Metalle ov. 31. Juli 1916 (Rch Sl. 8680000 572 
Bel. über Hreisbeschränkungen bei metallischen Hrodukten v. 51. Juli 1916 (RG5Bl. 86686) 671 
hierzu: ’ Bestimmungen über die Errichtung, die Jusammensetzung und das Derfahren der 
Preisstellung für metallische Hrodukte in Berlin v. 26. August 1916 (ReBl. 963) 576 
ea. Eiserne Gemicbhee ......O 581 
a) Bek. über die Sulassung von cisernen Gewickhten zur Eichung v. 11. August 1915 mit der 
Underung v. 5. Februor 1916 (RGBl. 09)9)0; 561 
d) Bek. über die Sulassung von eisernen Gewichten zur Eichung v. 16. Mai 1916 (RGBl. 460) 581 
. Pbospbpcrr................; 683 
* Bek. Aber phosphorbaltige Minerolien und Eesteine v. 30. Uovember 1916 (RBl. 132l) 583 
1. Metallfreigabestelle. 
D. N. V7. 
a) Die Kriegsgesellschaften und Kriegsabrechnungsstellen dienen den Interessen 
der von ihnen vertretenen Berufszweige sowohl, als insbesondere aber auch den 
Interessen der Heeresverwaltung. Sle sind zum größten Teil dazu bestimmt, bei den 
von den Generalkommandos übereinstimmend erlassenen Beschlagnahme-Anordnungen 
beratend mitzuwirken und die Behörden bei ihrer Durchführung zu unterstützen. Soweit 
im Interesse der Privatindustrie Freigaben beschlagnahmter Rohstoffe erfolgen müssen, 
hat sich jedoch die Sche ffung von besonderen Freigabestellen, insbesondere für Metalle 
und Leder, als nokwendig erwiesen. Die Einzelanträge auf Freigabe von Sparmetallen 
für Friedenszwecke und für Einrichtungen, die nur lose mit Kriegslieferungen in Ver- 
bindung stehen, haben einen so erheblichen Umfang angenommen, daß mit Rücksicht auf 
die Heeresinteressen derartige Gesuche in Zukunft nur noch in den dringendsten Fällen 
berücksichtigt werden können. Um eine genaue Prüfung vornehmen zu können, ob An-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.