664 5. UÜbergangswirtschaft.
Industrie und die Eingaben der kaufmännischen Angestellienverbände. Wünschenswert
sei es auch für den Ausschuß, zu erfahren, wie weit denn die Arbeiten des Reichskommis-
sariats selbst derzeit gediehen scien.
, DerReichskommissarsürÜbergangswirtschaftemsidcrthickauf,daßgcgcn-
wärtig statistische Erhebungen vorgenommen würden, die noch nicht abgeschlossen seien.
Dagegen sei an einen baldigen Zusammenlriti der Fachausschüsse gedacht. Immerhin
werde ein Zeitraum von mehreren Monaten vergehen, ehe sich der Gang der Sache über-
sehen lasse. Den genauen Zeitpunit anzugeben, wann dem Ausschuß das verfügbare
Material für die Fragen der Ubergangswirtschaft vorzulegen seien, sei vorläufig unmöglich.
Ein Mitglied des Ausschusses weist darauf hin, daß das freie Spiel der Kräfte zu
sehr unerträglichen Verhältuissen geffhrt habe, und begründet dies namenilich mit den
Erfahrungen der Syndikatspolik, die zu ciner allgemeinen Preissteigerung geführt habe.
In bezug auf die Behandlung der Arbeiten des Ausschusses wird von anderer
Seite bemerkt, daß jedenfalls mit dem System gebrochen werden sollie, den Reichstag
vor vollendete Tatsachen zu stellen. Derhalb sei es natwendig, daß man dem Ausschuß
das Recht gäbe, auch während der Vertagung des Reichstags seine Möbeiten weiler zu
fördern.
Die von einer Seite bei den Beralungen gewünschte Heranziehung der bestehenden
Kriegsausschüsse wird von einem Mitglied nicht unterstützt; man müssc jedenjalls
die Arbeiten der verschiedenen Kriegsausschüsse verschieden beurreiken. Wenn die Einfuhr
von Rohstoffen nicht sofort in vollem Umfang wie früher geschehen könne, so käme in Be-
tracht, den Ersatz an Rohstoffen, der sich während des Krieges vielfach bewährt habe, auch
für die Übergangszeit noch fortzusepen. Wenn auch die Baumwollindustrie zunächst nicht
ausführen könnc, so würde doch in Seide der Export sofort beginnen können. Notwendig
erscheine ihm das Studium der Frage der Erhaltung der Rohstoffe, die in fremden Län-
dern für deutsche Rechnung lagerten, damit über diese sofort frei verfügt werden könne.
Zu der Frage der Heranziehung der Kriegsausschüsse bemerit ein anderes Mit-
glied, daß anscheinend bei der Besprechung der Frage vielfach eine Verwechslung der
Kriegsausschüsse mit den sog. Kriegsgesellschaflen stotlfindo. Die Kriegsgeseilschaften
seien in der Regel gemeinnützige Altiengcsellschaften, die eine geschäftliche Tärigkeit ente
falteten, während ihm bei den Kriegsausschüssen, deren Heranziehung er angeregt habe,
die mehr verbandsähnliche organisatorische Tätigkeit dieser Organisationen und dic inner-
halb dieser Tätigkeit erworbenen Erfahrungen, die er für die lbergangswirtschaft nutzbar
machen wolle, vorgeschwebt hätten.
Der dritten Sitzung des Ausschusses, die am 31. Oktober statisand, ging eine
interfraktionelle Besprechung voraus, in der Einstimmigkeit darüber erzielt wurde, zu-
nächst zu dem Zweck der Berichterstallung die Bittschriften, welche die Materie der Roh-
stoffversorgung betrafen, in nachstehende Unterabteilungen zu gliedern und für diese
folgende Herren zu Reseremen und Korreserenten zu bestimmen:)
1. Bedarfsfragec:
a) Rohstoffc, Halb= und Fertigsabrikate,
5b) Lebens= und Futtermittel.
Schiffsraumfrage.
Valutasrage.
Kontingemierungsfrage, Organisation und Finanzierung des Außenhandels.
Arbeiterfrage.
Der Ausschuß tritt dieser Regelung in allen Punkten bei.
Es culspinut sich hierauf eine längere Geschäftsorduungsdebatte darüber, ob
der Ausschuß auch während der Vertagung des Reichstags zusammen-
treten solle. Für diesen Gedanken werden die schon bei den vorhergehenden Bespre-
chungen dargelegten Gründe erneut geltend gemacht und. weiter darauf hingewiesen,
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.“) Die Namen der Neferenten und Korreferenten sind hier ohne Interesse.
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