250 C. Handelssachen und Gewerbliches Eigentum.
8. Königreich Preußen: Provinz Schleswig-Holstein: Großherzoglümer Mecklen.
burg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz: Freie und Hansestädte Lübeck und
Hamburg mit dem Sitze in Hamburg;
9. Königreich Preußen: Provinz Hannover; Großherzogtum Oldenburg mit Aus-
nahme des Fürstentums Birkenfeld; Herzogtum Braunschweig; Fürstentümer
Waldeck und Pyrmont: Kreis Pyrmont; Freie Hansestadt Bremen mit dem
Sitze in Hannover;
10. Königreich Preußen: Provinz Westfalen mit Ausnahme der Amter Gladbeck,
Bottrop, Horst und Osterfeld; Fürstentlimer Schaumburg-Lippe und Lippe
mit dem Sitze in Dortmund;
11. Königreich Preußen: Regierungsbezirk Düsseldorf, Kreise Erkelenz, Heinsberg,
Geilenkirchen, Amter Gladbeck, Bottrop, Horst und Osterfeld mit dem Siße in
Düsseldorf;
12. Königreich Preußen: Rheinprovinz mit Ausnahme des Regierungsbezirks Düssel.
dorf und der Kreise Erkelenz, Heinsberg, Geilenkirchen und Wetzlar; Großherzog.
tum Oldenburg: Fürstentum Birkenfeld mit dem Sitze in Cöln;
13. Königreich Preußen: Provinz Hessen-Nassau, Kreis Wetzlar; Großherzogtum
Hessen; Fürstentümer Waldeck und Pyrmont mit Ausnahme des Kreises Vyr-
mont mit dem Sitze in Frankfurt a. M.;
14. Königreich Bayern: Regierungsbezirke Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken,
und Oberpfalz mit dem Sitze in Nürnberg;
15. Königreich Bayern: Regierungsbezirke Oberbayern, Niederbayern und Schwaben
mit dem Sitze in München;
16. Königreich Preußen: Hohenzollernsche Lande; Königreich Württemberg mit
dem Siße in Stuttgart;
17. Königreich Bayern: linksrheinisches Gebiet (Pfalz): Großherzogtum Baden mit
dem Sitze in Karlsruhe;
18. Elsaß-Lothringen mit dem Sitze in Straßburg.
§ 2. Die Gesellschaften der Gebietsteile 1 bis 3, 5 bis 18 führen den Namen:
Schuhhandelsgesellschaft, unter Zufügung des Namens ihres Sitzes. Die Gesellschaft
des Gebietsteils 4 führt den Namen: Schuhhandelsgesellschaft für Brandenburg.
Art. II. Die Bestimmungen treten am 15. August 1917 in Kraft.
Begründung.
(Norddlllg#g. v. 29. Juli 17 Nr. 207 1. Ausg.)
Eine Bundesratsverordnung vom 26. Juli bestimmt die Errichtung von Schub-
bandelsgesellschaften. Der Reichskanzler ist ermächtigt, Händler von neuen Schuhwaren
jeder Art, soweit sie bereits vor dem 1. August lol Handel mit Schuhwaren getrieben
haben, auch ohne ihre Sustimmung zu Gesellschaften zu vereinigen, denen die Der-
teilung neuer Schuhwaren an die bürgerliche Bevölkerung obliegt. NMur unter be-
sonderen Derhältnissen kann er auf Antrag der Tandeszentralbehörden anordnen,
daß auch ein Betrieb, der erst nach dem 1. August lo#l# mit dem Handel von Schub-
waren begonnen hat, in eine Gesellschaft aufgenommen wird. Andererseits kann der
„Hauptverteilungsausschuß", der die Tätigkeit der Gesellschaften zu überwachen bat
und der Aufsicht des Reichskanzlers untersteht, Betriebe auf ihren Antrag von der
Sugehörigkeit zu einer Gesellschaft entbinden.
Die Einrichtung zwangsweiser Schuhhandelsgesellschaften bildet eine notwendige
Ergänzung zur Einrichtung der durch Bundesratsverordnung vom Ir. März 1917
eingeführten „Berstellungs= und Vertriebsgesellschaften“ der deutschen Schuhindustrie.
Die Knappheit an Schuhwaren erforderte eine Sicherstellung der zweckmäßigsten Der-
teilung. Der Jusammenschluß des Schuhhandels wurde von den Dertretern des Handels
als notwendig erachtet, um die Härten zu mildern, die sich für viele Händler aus der