Full text: Landeskunde des Königreiches Sachsen. Ausgabe A.

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zählen. Wir suchen unter diesen namentlich den Geising bei Alten- 
berg auf, dessen mächtige, turmgekrönte Kuppe uns schon von fern- 
her in die Augen fällt. Auch den „Hübel“ bei Scheibenberg 
prägen wir uus ein, der sich als ein langgestreckter Rücken 
mit einer nördlichen Aufwölbung erhebt, die ebenfalls cinen statt- 
lichen Luginsland trägt. Als einen noch höheren Basaltrücken 
merken wir endlich den Pöhlberg bei Annaberg an, der sich 
grabhügelartig ausbreitet und an seinen unteren Gehängen um- 
wandelt werden kann. Besteigen wir den Turm dieses Berges, so 
liegt das erzgebirgische Gneisgebiet mit seinen verschiedenen Durch- 
brüchen vollständig vor uuseren Augen ausgebreitet da. Wir heben 
daher im Anschluß an dasselbe nun den Satz hervor: Mehrfach 
(bei Niederbobritzsch, Altenberg und Bienenmühle) wird 
die Gneisdecke von Granitkernen durchbrochen; bei Alten- 
berg steigen der kuppige Geising, bei Scheibenberg der 
langrückige Berg gleichen Namens, bei Annaberg aber der 
grabhügelförmige Pöhlberg als Basaltberge auf. 
3. Der Granit, den ich euch mitgebracht, ist ebenfalls ein 
Gemenge von Quarz, Glimmer und Feldspat wie der Gneis; nur 
zeigt er statt der blättrigen Bildung desselben mehr eine körnige 
Mengung der Teile. Er bildet vielfach Massenkerne unseres Gebirges, 
wird für ein altes Durchbruchsgestein der Erde gehalten und besonders 
als Bau-, Grenz-, Garten= und Prellstein verwendet. Er tritt 
häufig in dem westlichen Teile des Erzgebirges an der Zwickauer 
Mulde auf, den wir daher auch als Granitflügel bezeichnen 
wollen. Freilich fehlt ihm hier die Geschlossenheit der Massen. 
Er legt sich vielmehr in einzelne Gruppen auseinander. Die 
erste bedeutsame Granitgruppe finden wir bei Kirchberg, einem Orte, 
dessen benachbarter Berg einen Granitturm trägt, von dem aus wir 
zahlreiche Teiche und reiche Kalklager im Granitgebiete erblicken. 
Eine zweite Inselgruppe des Granits breitet sich um Auc herum 
aus, das ihr die festen Bausteine entnimmt, die es bei der schnellen 
Erweiterung der Stadt so notwendig braucht. Am schönsten aber 
tritt er zwischen den rührigen Gebirgsstädten Thum. Geyer und 
Ehrenfriedersdorf im Greifensteine zutage. Dieser steigt in sieben 
durchrissenen Säulen auf, die eine Höhe von 20 bis 30 m erreichen 
und eine Naturburg bilden, in deren Kellerräumen der Sage nach 
freundliche Zwerge goldene Schätze bewahren. Am mächtigsten ist 
er jedoch bei Eibenstock gelagert, zeigt aber hier ein mehr grobkörniges 
Gefüge und schwillt zu dem etwas einseitig gehobenen Auers- 
berge (1013 m) auf, von dem aus wir die Vorberge Thüringens, 
die nordsächsische Ebene und die Basaltberge im Ostflügel des Erz- 
gebirges deutlich erkennen. Nach Eintragung der erwähnten Punkte 
auf unserer Karte gelangen wir somit zu dem Schlußsatze: Im West- 
flügel des Gebirges treten mehrere Granitstöcke auf. Wir 
fin den sie vor allem bei Kirchberg mit seinen Kalkbrüchen, 
bei Anc mit den fleißig betriebenen Steinbrüchen, bei
	        
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