216 VII. Die Verwaltung des Preußischen Staates.
19870 km); davon sind über 40 & Nebenbahnen. Von den
Strecken der preußischen Staatsbahnen sind rund 3000 km in
fremden Staatsgebieten gelegen, namentlich in den Thüringischen
Ländern, Anhalt und Braunschweig. Für 1917 sind bei einer
Einnahme von 2895 Mill. “¾ als Überschuß 858 Mill. -#
in Ansatz gebracht (gegen 483,9 Mill. J7 1897 und 220,75
Mill. 1887). Daneben werden noch 432 Mill. JX für
Verzinsung und Tilgung des Anteiles der Staatsbahn an den
gesamten preußischen Staatsschulden aufgebracht.
Das Anlagekapital der Staatsbahn wird als Staats-
eisenbahnkapitalschuld seit 1880 fortlaufend statistisch er-
mittelt. Es war 1880 auf 1⅛ Milliarden M, dem Gesamt-
betrage der damaligen Staatsschuld, bemessen worden, obwohl
diese nicht ausschließlich Bahnanleihen entstammte. Die Schuld
vermehrte sich durch die alljährlich bewilligten Eisenbahnkredite
(insbesondere für Neu= und Erweiterungsbauten, Vermehrung
des Fuhrparks, Ausbau zweiter Gleise, Neuerwerb von Privat-
bahnen) und vermindert sich durch die Abschreibungen der
Jahresüberschüsse der Staatsbahn, soweit solche über die Ver-
zinsung des Bahnanlagekapitals hinaus sich ergeben. Ende 1917
entspricht infolge dieser Abschreibungen einem statistischen Bahn-
anlagekapitale von 14,327 Milliarden X eine Staatseisenbahn-
schuld von nur 9,106 Milliarden -.
Die Jahresüberschüsse der Staatsbahn unterliegen zwar
nicht unerheblichen Schwankungen, sind aber überwiegend
stetig und ganz beträchtlich gewachsen. Es war daher an sich
nicht ungerechtfertigt, daß diese großen Überschüsse außer zur
Verzinsung und Tilgung der Bahnschulden auch für sonstige
Zwecke des Staates in Anspruch genommen wurden, für welche
anderenfalls die Mittel durch erhöhte Steuern oder Anleihen
aufgebracht werden müßten. Diese Verwendung der Überschüsse
für sonstige Staatsbedürfnisse ist aber seit Jahren ständig
steigend und zuletzt in solchem Umfange erfolgt, daß eine Be-