170 Außerdeutsche Länder — England.
macht unter der Leitung eines tüchtigen Offlziers in Syrien aufstellen lassen,
und ich hoffe zuversichtlich, daß die Ruhe in jener Provinz bald wieder her-
gestellt sein und daß der Zweck der Uebereinkunft vollkommen erreicht werden
wird. Zwischen den Staaten der nordamerikanischen Union sind be-
denkliche Mißhelligkeiten ausgebrochen. Ich kann unmöglich anders als
mit Bekümmerniß Ereignisse betrachten, die das Glück und Wohlsein eines
meinen Unterthanen so nahe stammverwandten und mit ihnen durch die
innigsten und freundlichsten Beziehungen verbundenen Volkes angreifen
können. Mein herzinniger Wunsch ist, daß diese Mißhelligkeiten eine be-
friedigende Ausgleichung zulassen mögen. Das Interesse, das ich für die
Wohlfahrt des Volkes der Vereinigten Staaten empfinde, konnte durch die
ütige und herzliche Aufnahme, die es dem Prinzen von Wales während
eines neulichen Besuches auf dem amerikanischen Festlande zu Theil werden
ließ, nur erhöht werden. — Gentlemen vom Hause der Gemeinen, Ich habe
die Voranschläge für das kommende Jahr Ihnen vorzulegen befohlen. Sie
sind mit gebührender Rücksicht für die Gebote der Sparsamkeit und die
Erfordernisse der verschiedenen Zweige des Staatsdienstes entworfen. My
Lords und Gentlemen. Es werden Ihnen Maßregeln vorgelegt werden zur
Consolidirung wichtiger Bestandtheile des Strafgesetzes; zur Verbesserung der
Bankerott= und Insolvenzgesetze; zur grösern Erleichkerung der Grund-
und Bodenübertragung; zur Einführung eines gleichförmigen Systems der
— in England und Wales und zu andern gemeinnügigen
wecken. . ..“
6. Febr. Anwort Russel's auf die Kritik der Thronrede durch Disraeli.
Russel erklärt, die Regierung werde dieses Jahr keine Reformbill
einbringen, obgleich das jetzige Ministerium ans Ruder kam, weil
das Ministerium Derby wegen der Reformfrage in der Minderheit
blieb. Das Unterhaus verwirft mit 129 gegen 46 Stimmen ein
Amendement zur Antwortsadresse, daß „das Haus bedaure, die
Reformfrage in der Thronrede zu vermissen“.
20. „ Lord Russel erklärt, nachdem Gaeta gefallen, dem Gesandten
Franz II. von Neapel, daß er nicht länger bei der englischen Re-
gierung accreditirt bleiben könne.
21. „ Lord Russel spricht in einer Depesche an den engl. Gesandten in
Paris seine Ueberzeugung aus, daß eine Verlängerung der franz.
Occupation Syriens bis zum 1. Mai jedenfalls völlig genügen
würde.
26. „ Auf Verlangen des österr. Gesandten wird ein im Auftrage
Kossuth's unternommener Druck ungarischer Banknoten sistirt und
die Ablieferung der bereits gedruckten bis auf weitere gerichtliche
Entscheidung untersagt.
2. März. Depesche Russel's an den engl. Gesandten in Paris: Da
Frankreich sich weigert, eine Verlängerung der syrischen Occupatien
nur blos bis zum 1. Mai anzunehmen, so will England einfach an
der Convention v. 5. Sept. 1861 festhalten.
Lord Nussel constatirt in einer Depesche an den engl. Gesandten
in Paris die Stellung Englands und der Pforte zu dem französi-
schen Begehren einer Verlängerung der syrischen Occupation, würde
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