10. Dänemarf.
28. Dec. 1860 Schluß der Wahlen zur holsteinischen Ständeversammlung.
Die deutsche Partei hat trotz aller Anstrengungen der Dänisch-Gesinnten im
Gesammtresultat nur wenige Stimmen der früheren Majorität eingebüßt.
9. Jan. Ein k. Patent macht der deutschen Nationalität in Schleswig
die Concession, daß sie die Confirmation von der Religionsprüfung
trennt und die Sprache bei dex erstern für facultativ erklärt. Ein
Ministerialrescript gestattet den Deutschen, deutsche Hauslehrer zu
halten.
13. „ Erklärung der holsteinischen Mitglieder des deutschen National=
vereins:
„Indem die Mitglieder des deutschen Nationalvereins im Herzogthum
Holstein dem von der Generalversammlung des Vereins am 4. September
1860 aufgestellten Programm der siaatlichen Einigung Deutschlands unter
Preußens Führung rückhaltlos beitreten, erkennen sie es, in Ausführung
dieses Beschlusses, für ihre besondere Aufgabe, auf die Wiederherstellung
und weitere Ausbildung der alten Verbindung Schleswigs mit Holstein,
und auf den engsten Anschluß an das centralisirte Deutschland mit allen
esetzlichen Mitteln hinzuwirken. Wie sich unter dieser Voraussetzung das
Verzältniß der Herzogthümer zu dem Königreich Däuemark wird gestalten
können, sehen sie als eine Frage an, deren Entscheidung der Entwickelung
der Ereignisse vorbehalten bleiben muß. Mit dieser ihrer Hauptaufgabe
verbinden sie für die inneren Verhältnisse des Landes das Bestreben, in
allen Kreisen des öffentlichen Lebens, im Staate wie in der Kommune,
das Prinzip der Selbstregierung und Selbstverwaltung zur Geltung zu
bringen. In dieser Beziehung sehen sie als die nächsten Zielpunkte an:
Ausmerzung der die Frceiheit der Wahl beschränkenden Bestimmungen aus
dem ständischen Wahlgesetze; Aufhebung der die administrative Willkür
sanctionlrenden Anordnungen des & 8 des Verfassungsgesetzes; Herstellung
eines Zustandes der Presse, welcher es derselben gestattet, die Angelegen-
heiten des Landes in freier Weise zu erörtern; Beseltlgung der das Petitions-
recht, sowie das Recht der Vereinsbildung und der Versammlung zu politl-
schen Zwecken beschränkenden gesetzlichen Bestimmungen, welche die freie
Bildung und Bethätigung einer öffentlichen Meinung über die wesentlichsten
Interessen des Landes in unerträglicher Weise erschweren. Sie verkennen
es nicht, daß jeder Erfolg in dieser Richtung nur dazu dienen darf, die
Arbeit für Erreichung des Hauptziels der nationalen Bewegung zu fördern;
und daß jeder Fortschritt in der inneren Freiheit ohne die nationale Selk-
ständigkeit werthlos bleibt“.
16. „ Blixen-Finecke und Christensen, die Führer der Partei der seg.
Bauernfreunde, organisiren einen über ganz Dänemark verbreiteten
Dannewirke-Verein und veranlassen mit Orla Lehmann eine von fast