Vorbemerkung des Herausgebers.
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Auch bei diesem dritten Jahrgang des europäischen Geschichts-
kalenders ist die Art der Bearbeitung dieselbe geblieben wie bei den
beiden früheren und ebenso hat die Vertheilung des Stoffs nur eine
sehr geringe Modification erlitten. Oesterreich wurde in den ersten
Abschnitt „Deutschland und die beiden deutschen Großmächte“ gezogen,
ferner unter „Deutschland“ alles genommen, was theils gemein-
deutsche Angelegenheiten, wie Bundesversammlung, Bundesreform-
frage, Zollvereinsfrage, Vereinswesen, theils die speziellen Verhält-
nisse der Mittel= und Kleinstaaten betrifft, und endlich bei Oester-
reich für dieses Jahr jede weitere Abtheilung fallen gelassen, da aus
den Ländern der ungarischen Krone nur wenige Thatsachen zu ver-
zeichnen waren. Der europäische Geschichtskalender kann seiner Natur
nach unmöglich dieser oder jener Partei dienen wollen. Das Buch
will nur Material geben, wie es derjenige bedarf, dem die Politik
und die Zeitgeschichte ein Gegenstand ernster Beschäftigung ist, gehöre
er nun dieser oder jener Partei an. Diesem Zwecke sollte es auch
wohl so ziemlich entsprechen. Das Material ist, wie der Heraus-
geber glaubt, mit Verständniß gesichtet: keine bedeutende Thatsache
dürfte übergangen, kein wesentliches Glied in irgend einer Reihe von
Vorgängen übersehen, auf der andern Seite aber auch keine Vor-
fallenheit, die für die Geschichte ganz gleichgültig ist, aufgenommen
worden sein. Das Buch bietet genug, um sich über die politischen
Vorgänge des Jahres nach allen Seiten entweder in ihm selbst oder
mit Hülfe der darin aufzufindenden Daten in anderweitigen Quellen
leicht aufklären zu können; das diesmal beigefügte Register wird
dabei wenigstens theilweise zur Unterstützung dienen. Mit Auszügen