Uußland. 325
und die Ehre der polnischen Nation überleben sollte.. Das neue Ver-
trauen unseres allergnädigsten Kaisers und Königs beruft drei unserer
Collegen auf die so wichtigen Posten von Civilgouverneurs, und es wird
so der Aunfang der Veränderungen in der Civilverwaltung
stattfinden, welcher der Eröffnung der Kreisräthe auf der Grundlage der
Einigkeit der Regierung mit dem Lande vorangehen soll."
13. Juli. Dem Großfürsten Constantin wird in Warschau ein Sohn geboren,
31.
der in der Taufe den Namen des czechischen Schutzpatrons Waclaw (Wenzel)
erhält.
„(Polen). Ein kaiserl. Ukas verordnet die Reorganisation sämmt—
licher Behörden mit Decentralisirung, Maßregeln der Ersparniß durch
Beamtenverminderung und Ausdehnung des Wirkungskreises der Unter—
behörden.
7. Aug. (Polen). Attentat auf Wielopolski in Warschau.
12.
15.
(Polen). Demonstration in Warschau am Jahrestage der Ver—
einigung Polens und Lithauens.
(Polen). Zweites Attentat auf Wielopolski in Warschau.“
±4
10
18. „ Anerkennung des Königr. Italien von Seite Rußlands:
Circulardepesche des Fürsten Gortschakoff an die
Vertreter Rußlands: „Die Depesche an Unseren Geschäftsträger
in Turin vom 28. Sept. 1860 hat die Ansicht, welche S. M. der Kaiser
über die Thatsachen in Italien und die Gründe, welche unseren erhabenen
Gebieter bewogen, Seine Gesandtschaft aus Turin zurückzuberufen, bekannt
gegeben. Bei der Entfernung zwischen uns und Italien, befindet sich keines
unserer Interessen bei jenen Ereignissen betheiligt. Wir haben sie nur unter
einem doppelten Gesichtspunkte in das Auge zu fassen, einmal vermöge
unserer Sympathieen für dieses Land und sodann wegen der allgemeinen
Rücksichten auf die Ordnung und den Frieden in Europa. Von diesem
Standpunkt aus hat unser erhabener Gebieter vor zwei Jahren die Ereig-
nisse der Halbinsel aufgefaßt; auf demselben befindet Er sich noch heute bei
der Erwägung einer Sachlage, welche durch die Entwickelung der Thatsachen
von Grund aus verändert worden ist. In der That handelt es sich nicht
mehr um streitige Fragen des Rechtes; vielmehr ist es das monarchische
Princip und die gesellschaftliche Ordnung, welche bei der revolutionären
Anarchie auf dem Spiele stehen. Der Turiner Hof, in Gefahr, durch die
Gewaltsamkeiten der extremen Parteien in seinem Vorschreiten überwältigt
zu werden, sah sich in die Nothwendigkeit versetzt, sich zu vertheidigen.
Er that es mit Festigkeit, und obgleich er auf diesem Wege den leiden-
schaftlichen Aufregungen, welche Italien nach der Vollendung seiner Ver-
einigung drängen, entgegentreten mußte, fand er doch bei den Vertretern
des Landes eine entschiedene Mitwirkung, welche das allgemeine Vorwiegen
der Idee der Ordnung über die revolution ären Bestrebungen bezeugt. Diese
Betrachtunden haben die Aufmerksamkeit der Regierung gefesselt. Oas kais
Cabinet vermochte um so weniger indifferent zu bleiben, als die Azitation,
deren Heerd Italien ist, sich dem übrigen Europa mitzutheilen droht.
Ueber zwei wesentliche Punkte mußten wir beruhigt werden: erstens daß
der ener die gesie Rssch babee jeden Versuch der extremen Parteien
en al zu stören, niederzuhalten, und daß er sodar —r
die nöthige Kraft dazu in Händen habe bei odnn auch
Peerung König Victor Emanuels dn, Großmetrr,veige Punkie hat die Ge-
8 ingen ertheilt. Diese Angesichts von Europa durch den Turiner
garantirgnnesenen, Berpflichtungen sind um so zufriedenstellender, als sie
eils durch das Interesse der elgenen Erhaltung, theils durch