356. Amerika.
1. April. Die Expedition gegen Neworleans beginnt ihre Operationen.
5. „ Ankunft der Unionsarmee unter M'Clellan vor Yorktown. Belagerung
Vorktowns.
6)7. „ Schlacht bei Pittburg-Landing in Tenessee; die Armee des Südbundes
unter Gen. Beauregard zieht sich in ihre Verschanzungen bei Korinth zurück.
8. „ Insel Nr. 10 ergibt sich den Unionstruppen; der Mississippi steht dadurch
den Unionstruppen bis Memphis offen.
41. „ Fort Pulaski in Georgia ergibt sich den Unionstruppen.
18. „ Der Präsident unterzeichnet in Uebereinstimmung mit beiden Häusern des
Congresses die Acte, durch welche die Sklaven im Distrikte Columbia (Was-
hington) emancipirt werden sollen.
19. „ Die Potomaeflotille ist den Rapahannokfluß hinaufgesegelt und besetzt
Tappahannok ohne Widerstand.
24. „ Während M Clellan Vorktown belagert, rückt M'Dowell über Frederiksburg
gegen Richmond vor und parallel mit ihm Gen. Banks über Newmarket
und Sparta. „
„ „ Die Bundesflotte hat nach sechstägigem Bombardement die unterhalb New-
orleans gelegenen Forts zum Schweigen gebracht und fährt stromaufwärts.
Gen. Butler setzt 4000 Mann an's Land.
26. „ Neworleans ergibt sich den Bundestrupen, nachdem der süd-
bündische Gen. Lovell die Stadt mit seinen Truppen geräumt hatte.
28. „ Die Congreßmitglieder des Südbundes verlassen größtentheils das von der
Bundesarmee bedrohte Richmond.
3. Mai. Die Truppen des Südbundes räumen Vorktown und Williamsburg
(6. Mai) und ziehen sich über den Chicahominy zurück.
9. „ Ein Tagesbefehl des General Hunter erklärt anf Grund des Kriegsrechtes
alle Sklaven in Südcarolina, Florida und Georgien frei.
10. „ Die Südbündischen sprengen die Panzerfregatte Merrimac selbst in die Luft.
19. „ Präs. Lincoln desavouirt die Proclamation des Generals Hunter v. 9. Mai:
„ . In Erwägung, daß diese Proklamation Aufregung und Miß-
verständnisse hervorruft, proklamire und verkünde ich, Abraham Lincoln,
Präsident der Vereinigten Staaten, daß die Regierung der Vereinigten Staaten
weder wußte noch ahnte, daß General Hunter die Absicht hegte, eine solche
Proclamation zu erlassen; ebensowenig hat sie bis jetzt eine authentische
Kunde, daß das Schriftstück echt ist. Ferner ist weder General Hunter, noch
irgend ein Anderer von der Regieruug der Vereinigten Staaten ermächtigt
worden, eine Proclamation zu erlassen, welche die Sklaven irgend eines
Staates für frei erklärt, und die in Rede stehende Proklamation, sei sie
nun echt oder falsch, ist durchaus ungültig, so weit es jene Erklärung an-
belangt. Ich mache ferner bekannt, daß ich die Fragen: ob mir als
Oberbefehlshaber der Armee und Flotte die Befugniß zusteht, die Sklaven
in irgend einem Staate oder in mehreren Staaten für frei zu erklären,
und ob die Ausübung solcher etwaigen Befugniß zu irgend einer Zeit
oder in irgend einem Falle zur unerläßlichen Nothwendigkeit für die Er-
haltung des Nationalbestandes geworden ist — kraft meiner Verantwortlich-
keit meiner eigenen Erwägung vorbehalte, und daß ich mich nicht berechtigt
fühle, diese Fragen der Entscheidung der im Felde stehenden Militärbefehls-
haber zu überlassen. Diese Fragen sind ganz verschieden von Polizeiverord=
nungen für Armeen und Feldlager. Am 6. März empfahl ich in einer
Spezialbotschaft dem Congresse die Annahme einer Erklärung, dahin: „daß
die Regierung der Vereinigten Staaten in jedem Staate, welcher eine all-
mälige Abschaffung der Sklaverei einführen will, ihre Mitwirkung leihen