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29. Aug. Der Minister des Auswärtigen, Graf Manderström, unter-
handelt in Kopenhagen über den Abschluß einer Allianz mit Däne-
mark, verläßt aber die dänische Hauptstadt wieder, ohne daß ein
Vertrag unterzeichnet worden wäre.
6. Oct. (Schweden). Der verstärkte Staatsausschuß beschließt mit
62 gegen 52 Stimmen ein Staatsanlehen von 35 Mill. Thlrn.
für die Staatseisenbahnen, nachdem die Frage auf dem Neichstage
unentschieden geblieben war, indem sich zwei Stände für 35, zwei
für 32 Millionen ausgesprochen hatten.
„ (Schweden). Der Staatsausschuß trägt beim Reichstage auf
die Bewilligung des sog. großen und kleinen Credites nur in dem
gewöhnlichen Betrage an.
23.
14. Nov. Antwort des Königs auf die Einladung des Kaisers der
Franzosen zur Theilnahme an einem allgemeinen europäischen Con-
gresse.
20. „ Eine Circulardepesche des Grafen Manderström an die Unter-
zeichner des Londoner Protokolls verlangt Auskunft, was Die Groß-
mächte gegenüber der gefährdeten Lage Dänemarks zu thun ge-
denken und dringt auf eine Verständigung, um die Beraubung Di-
nemarks und die Verrückung des europäischen Gleichgewichts zu
verhindern.
23. „ (Schweden). Die Regierung verlangt vom Reichstag einen
außerordentlichen Credit von 3 Millionen Thalern zu Kriegs-=
rüstungen.
28. „ (Schweden). Sämmtliche 4 Stände bewilligen einstimmig und
unter voller Anerkennung der Regierungspolitik den von der Regie-
rung verlangten außerordentlichen Credit von 3 Mill. Thlrn. Er-
klürung des Ministers, Grafen Manderström.
8. Dec. (Schweden). Schluß des Reichstages. Thronrede des
Königs:
„. . Die Ruhe, welche bei Eröffnung des Reichstags in unserem Welt-
theil herrschte, ist später gestört worden, und wiewohl wir selbst dadurch nicht
unmittelbar bedroht sind, haben wir doch Interessen, die mit der Erhaltung
des Friedens und des Völkerrechts in ganz Europa verbunden sind. Noch
lebhafter müssen wir die Bekümmerniß über die Gefahren theilen, die Däne-
marks Königs und Volk umgeben, mit denen wir jetzt auch in der Sorge
über einen hingeschiedenen geliebten Monarchen, der Mein und Schwedens
treuer Freund war, Theil nehmen. — In dem Rath der Mächte werde Ich
stets suchen, das Wort der vereinigten Reiche in die Wagschale der Gerechtig-
keit zu legen. Aber man muß nicht von uns verlangen, daß wir
außerdem auch unser Schwert in die Wagschale legen sollen,
ohne zu berechnen, wie weit der Zweck durch die Mittel, die
uns zu Gebote stehen, erreicht werden kann.“