118 Preußen und der norddeutsche Pund.
und wirft die Franzosen über die Loire zurück. — General v. Werder
besetzt Epinal, nachdem er die Vogesen durchstreift und Theile der
neugebildeten Armee von Lyon zerstreut hat.
12. Oct. Eine Katholikenversammlung in Fulda, an der sich namentlich
viel katholischer Adel hervorthut, beschließt eine Erklärung gegen die
„Veraubung“ des Papstes durch die Annezion des Kirchenstaats von
Seite Italiens und die Anregung einer umfassenden clericalen
Wahlbewegung, um die Intervention der Regierungen für eine Re-
stauration des Papstes zu fordern.
14. „ (Preußen). Der Abgeordnete Twesten k.
15. „ Der Director und 11 Lehrer des katholischen Gymnasiums zu
Breslau protestiren gegen die Oecumenicität des vaticanischen Con-
cils und gegen das neue Dogma der päpstlichen Unfehlbarkeit.
— „ Diie sämmtlichen süddeutschen Regierungen beschließen, mit
Preußen über einen Anschluß, oder doch ein näheres Verhältniß
zum norddeutschen Bunde zu unterhandeln und zu diesem Ende hin
Bevollmächtigte ins Hauptquartier des Königs von Preußen nach
Versailles zu schicken.
17. „ Der Bischof von Hildesheim und sein Domcapitel richten unter
ausdrücklicher Hinweisung auf die Wünsche der süddeutschen Katho-
liken eine Adresse an den König von Preußen mit der Vitte, „sei-
nen mächtigen Arm auch zum Schutze des weltlichen Thrones des
Papstes auszustrecken“.
18. „ (Der Krieg). Chateaudun wird erstürmt. Das Corps des
Generals v. Werder nimmt Vesoul und beschießt Dijon. Garibaldi
organisirt in Dole die Cadres einer Vogesenarmee.
19. „ (Der Krieg). General Bourbaki übernimmt den Oberbefehl
über die französischen Streitkräfte im Norden (Lille).
20. „ (Luxemburg). Gegenüber den wachsenden Gerüchten, daß
Luxemburg wieder mit Deutschland vereinigt werden solle, erlassen
der Bürgermeister und die Schöffen der Stadt ein Programm, nach
welchem die Vereine und die Gesellschaften der Stadt und der Um-
gegend eine Manifestation machen und dem Statthalter, Prinzen
Heinrich, Adressen im Sinne der Luxemburgischen Selbständigkeit
und Neutralität überreichen sollen, was auch geschieht.
„ „ Der Fürsterzbischof v. Breslau, der auf dem Concil zu den ent-
schiedensten Gegnern der päpstlichen Infallibilität gehört und seither
noch eine schwankende Stellung eingenommen hat, erläßt nunmehr
einen Hirtenbrief gegen die von Seite einer Anzahl Universitäts-
und Gymnasiallehrer seiner Diöcese erlassene Erklärung wider die
Oecumenicität des vaticanischen Concils und die päßstliche Unfehl-
barkeit.
„ (Nordd. Bund). Die Bundesregierung gibt Spanien auf
erfolgte Mittheilung bezüglich der Throncandidatur des Herzogs von
Aosta vollkommen freie Hand.
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