Allgemeine Chronik. 21
12. Aug. (Frankreich). Gesetzgeb. Körper: Das Cabinct Palikao zeigt demselben
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an es bereite die Ausweisung aller Deutschen aus dem französischen Ge-
iete vor.
„ (Deutsch-franz. Krieg). Erste Schlacht bei Metz — bei Courcelles. Die
erste deutsche Armee unter Gen. Steinmetz hält durch dieselbe Bazaine bei Metz
fest und hindert den Abzug desselben in der Nichtung von Verdun.
„ (Deutsch-franz. Krieg). Zweite Schlacht bei Metz — bei Mars la Tour
oder Vionville. Bazaine wird von seiner Rückzugslinie auf Verdun ab-
gedrängt.
„ (Deutsch-franz. Krieg). Der König von Preußen ernennt den General
Grafen v. Bismarck-Bohlen zum Generalgouverneur des Elsasses, den Gen.
v. Bonin zum Generalgouverneur von Lothringen. Die öffentliche Meinung
in Deutschland beschäftigt sich bereits lebhaft mit der Wiedererwerbung von
Elsaß und Lothringen.
„ (Deutsch-franz. Krieg). General Trochu wird zum Gouverneur von
Paris und zum Obercommandanten aller Streitkräfte zur Vertheidigung der
Hauptstadt ernannt. — Marschall Mac Mahon reorganisirt in Chalons seine
in der Schlacht von Wörth geschlagenen Truppen und zieht neue Streitkräfte
an sich. Der Kaiser findet sich von Metz bei ihm ein.
„. (Frankreich). Die Ausweisung der Deutschen aus Paris und ganz
Frankreich wird bereits massenhaft und ohne Schonung ins Werk gesetzt.
„ (Deutsch-franz. Krieg). Dritte Schlacht bei Metz — bei Grovelotte.
Bazaine wird von der Verbindungslinie mit Paris völlig abgeschnitten und
definitiv in die Befestigungslinien von Metz zurückgeworfen.
„ (Deutschland — Bayern). Die Bischöfe, voran der Erzbischof von Mün-
chen, beginnen die Beschlüsse des Concils zu veröffentlichen, ohne, trotz des
ausdrücklichen Verbots der Regierung, das k. Placet eingeholt zu haben.
Nur der Erzbischof von Bamberg macht eine Ausnahme.
„ (Deutsch-kranz. Krieg). Die zweite deutsche Armee unter dem Prinzen
Friedrich Karl bleibt vor Metz, das mit der ganzen Armee Bazaine's eng
eingeschlossen wird. Die dritte und eine neugebildete vierte Armee unter den
Kronprinzen von Preußen und Sachsen setzen ihren Marsch auf Paris fort.
— Beginn der Belagerung von Straßburg.
„ (England u. Italien) verpflichten sich gegenseitig, nicht ohne vorhergehen-
den Austausch von Erklärungen aus der Neutralität herauszutreten. Rußland
tritt dem Uebereinkommen bei und schließlich auch Oesterreich, nachdem es
keine positiven Verpflichtungen der Neutralen erreicht hat.
„ (Schweiz). Die Regierungen der Diöcese Basel erklären, daß sie die Concils-
beschlüsse nicht anerkennen und fordern den Bundesrath auf, die geeigneten
Schritte zu thun, um die Rechte des Staates zu wahren.
„ (Deutschland). Der preuß. „Staatsanzeiger“ und die öffentliche Meinung
protestiren gegen jede Einmischung der Neutralen beim künstigen Friedens-
schluß. „Deutschland hat den Krieg allein geführt, es will darum Frankreich
auch die Rechnung allein ausschreiben, nachdem die Neutralen vor Ausbruch
des Kriegs gar nichts Ernstliches gethan haben, dem Friedensbrecher in die
Arme zu fallen und den Krieg zu verhindern.“
„ (Oesterreich-Ungarn: Oesterreich). Zusammentritt der Landtage.
Eine kaiserliche Botschaft fordert sie auf, ungesäumt die Wahlen in den Reichs-
rath vorzunehmen.
„ (Deutsch-kranz. Krieg). Mac Mahon verläßt mit seiner Armee und dem
Kaiser Chalons und wendet sich nach Rheims, um entweder Bazaine die
Hand zu reichen, oder sich nach Paris zum Schutze der Hauptstadt zu wenden.
„ (DOeutsch-franz. Krieg). Ein Erlaß des Königs von Preußen zweigt
Metz und Deutsch-Lothringen vom Generalgouvernement Lothringen ab und
verbindet es mit dem Generalgouvernement Elsaß, das nunmehr alles umfaßt,
was Deutschland beim Friedensschluß behalten zu wollen scheint.