England. 321
sition es nicht für gerathen hält, die ganze Bill anzugreifen und
ihre Interessen vielmehr durch wesentliche Amendirung des Entwurfs
zu wahren glaubt.
14—47. März. Die Regierung legt beiden Häusern des Parlaments eine
irische Zwangsbill behufs Aufrechthaltung der dortigen gesetzlichen
Ordnung durch Ausnahmemaßregeln vor.
26. „ Unterhaus: Die irische Zwangsbill geht durch die Committee und
wird schließlich ohne wesentliche Modification der Regierungsvorlage
auch in dritter Lesung angenommen.
28. „ Unterhaus: Beginn der Committeeberathung über die irische
Landbill.
1. April. Das Oberhaus zgenehmigt die irische Zwangsbill sofort in
zweiter und dritter Lesung mit geringen Aenderungen, denen das
Unterhaus alsbald zustimmt.
8. „ Das Unterhaus beschließt auf den Antrag des protestantischen
Eiferers Newdegate gegen den Widerstand der Regierung, doch nur
mit einer Majorität von 2 Stimmen, eine Untersuchung über den
gegenwärtigen Bestand des Klosterwesens in England durch einen
Ausschuß des Hauses, Die Katholiken schreien dagegen laut auf.
11. „ Unterhaus: Die Regierung legt ihm das Budget für 1871 vor-
Dasselbe weist einen Einnahme-leberschuß von 4,337,000 Pf. S
aus, so daß neuerdings eine ziemliche Anzahl drückender, oder Tach
lästiger Steuern theils herabgesetzt, theils ganz abgeschafft wer-
den kann.
25. „ Die Nachrichten aus Griechenland über die Ermordung mehrerer
Engländer durch Näuber bei Marathon erregen im Parlament, in
London, im ganzen Lande einen wahren Sturm der Entrüstung
(s. d.).
28. „ Unterhaus: Ein Antrag, die Behandlung von Newdegate's Mo-
tion betr. Klöster auf unbestimmte Zeit zu vertagen, wird mit 173
gegen 128 Stimmen abgelehnt und die Berathung derselben. auf eine
der nächsten Sitzungen anberaumt.
3. Mai. Unterhaus: Die Berathung des Newdegate'schen Antrags bez.
Klöster wird in Folge der Bemühungen der Regierung schließlich
doch mit 270 gegen 166 Stimmen abgelehnt.
5. „ Unterhaus: Ein Antrag Bright's für Frauenstimmrecht wird in
erster Lesung mit 124 gegen 91 Stimmen angenommen.
9. „ Unterhaus: Die Regierung bringt eine Bill für Einführung gehei-
mer Abstimmung bei Parlamentswahlen ein, die sich indeß so
ziemlich als Scheinmaßregel herausstellt und daher keine Partei
befriedigt.
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