Rom.
1. Jan. Concil: Die Liste der sämmtlichen auf dem Concil anwesenden
Bischöfe ergibt:
48 Cardinäle, 4 Primaten, 527 Bischöfe, 10 Patriarchen, 137 Erz-
bischöfe, 6 Aebte ohne Diöcese, 13 Generaläbte von Mönchsorden mit dem
Privilegium der Mitra, 12 Generale und Generalvicare regulärer geistlicher
Orden, 7 Generale und Generalvicare von Mönchsorden, 16 Generale und
Generalvicare von Bettelorden, in Summa 779 patres concilil. Den
Nationen nach vertheilen sich die Väter folgendermaßen: Oesterreich und
Ungarn 43, Deutschland 16, Frankreich 81, Spanien 40, Neapel 68,
Piemont 20, Toscana 10, Lombardei und Venedig 10, Modena 4,
Parma 2, Kirchenstaat 62 (also ganz Italien 176), England und Colonien
27, Irland 19, Portugal 2, Belgien 6, Holland 3, Schweiz 4, Griechischer
Archipel 4, Vereinigte Staaten 40, Südamerika 30, Canada 9, verschiedene
orientalische Riten 42. Endlich die Bischöfe in partibus intidelium, meistens
Missionsbischöfe, 119.
Hiebei fällt sofort das grelle numerische Mißverhältniß auf, in welchem
sich die deutschen Bischöfe zu den italicnischen und besonders zu den orientali-
schen befinden. Es sind nämlich in Nom 14 Bischöfe aus Deutsch-Oesterreich,
8 aus Preußen, 6 aus Bayern und 1 aus Hessen (Mainz). Deutsch-Oester-
reich zählt 16 Bisthümer, das übrige Deutschland 19 und 2 apostolische
Vicare in Dresden und Luxemburg mit bischöflicher Würde. Diesen 29 deut-
schen Bischöfen, wozu man noch die 3 deutschen Bischöfe aus der Schweiz
rechnen kann, sitzen im Vatikan gegenüber 42 orientalische Bischöfe aus Klein-
asien, Syrien, Palästina und Persien und 176 italienische Bischöfe, zu welchen
aber noch 25 italienische Cardinäle, die keine Bischöfe sind, und 20 italienische
Ordensgeneräle und infulirte Aebte gehören. Auf dem Concilium sind die
24 Millionen Italiener durch 221 Stimmen vertreten, die 26 Millionen
deutsche Katholiken, mit der deutschen Schweiz, durch 31, die 38 Mill. Fran-
zosen durch 81, die 16 Mill. Spanier durch 40, und die einzige Million
orientalischer Katholiken durch 42 Stimmen. Die Ursache dieses auffallenden
Mißverhältnisses ist, weil es bei den orientalischen Katholiken nur Bisthümer
von 10—80,000 Seelen gibt, und in Italien auf 100,000 Gläubige 1 Bischof
trifft, in Deutschland hingegen erst auf 600,000 Katholiken. Von den Diö-
cesen Wien, Prag, Köln, Breslau, Königsgrätz, Olmütz, Budweis und Leit-
meriz zählt jede über 1 Mill. Seelen. Ein orientalischer Bischof vertritt
23,000, ein italienischer 100,000, ein spanischer 400,000, ein französischer
470,000, ein deutscher 800,000 Katholiken seiner Nation; es gilt hiemit im