6. Schweiz.
2. Jan. (Zug). Die Großrathswahlen fallen überwiegend conservativ—
18.
katholisch aus. Der große Rath selbst bestellt die ihm zustehenden
indirecten Wahlen mit 4 Conservativen und 1 Liberalen, so daß
nunmehr 37 Conservativ-Clerikale 30 Liberalen gegenüberstehen.
„ (Genf). Eine zu Besprechung der Frage des höhern Unter-
richts für die französische Schweiz angesetzte Versammlung
ist von Genf, Waadt und Neuenburg zahlreich besucht, dagegen sind Frei-
burg, Wallis und der Berner Jura nicht vertreten. Das Comitsé schlägt vor,
vom Bund Subventionen für Specialschulen (in Genf für sociale Wissenschaf-
ten, in Lausanne für Ackerbau, in Neuenburg für eine Lehrer-Normalschule)
zu verlangen. Andere verlangen die Errichtung einer eidgenössischen Univer-
sität in der französischen Schweiz. Der gefaßte Beschluß läßt die Frage vor-
erst noch unentschieden.
„ (Baselstadt). Der Gr. Rath geht über einen Antrag auf
Unentgeltlichkeit des Volksschulunterrichts zur Tagesordnung über.
„ Der Bundesrath, die sog. Gotthardcantone und die zunächst be-
theiligten Eisenbahngesellschaften verständigen sich in einer Conferenz
zu Bern über die durch den Vertrag mit Italien vem 15. October
von der Schweiz übernommene Subvention von 20 Mill. Fr. an
das Gotthardunternehmen.
1. Febr. Die Bundesversammlung wählt an die Stelle des verstorbenen
Bundesraths Nuffy aus Waadt den conservativen Waadtländer
Ceresole. Die sämmtlichen Waadtländer, auch seine cantonalen
Parteigegner, stimmen für ihn, um die Stelle nur wieder durch
einen Waadtländer besetzt zu sehen. Die demokratische Partei in
der Bundesversammlung unterliegt mit ihrem Candidaten Borel
(von Neuenburg).
„ (Tessin). Allgemeine Volksabstimmung über fünf, ihr vom
Gr. Rathe vorgelegte Fragen bez. einer Revision der Verfassung: