Die ettamannisqe Iserle. (Juli 31. — August 18) 485
vinzen herbeizuschaffen oder gar neu auszuheben, gibt sich der trügerischen
Soslsnuno hin, die Bewegung auf friedlichem Tßce beilegen zu können, bis
es zu spät ist, da der Aufstand inzwischen von Montenegro, Serbien und
dem slavischen Dalmatien aus lebhaft geschürt und bald sogar durch Frei-
willige kräftig unterstützt wird.
31. Juli. Ein Erlaß des Sultans beschließt, den Bau der
kleinafiatischen Eisenbahnen, besonders der Linie nach Bagdad, un-
verzüglich in Angriff zu nehmen. Die Kosten übernimmt der Sultan
angeblich aus seiner Privatchatulle.
1. August. Die durch das Dreikaiserbündniß verbundenen drei
Ostmächte haben sich darüber verständigt, die Insurrection in der Her-
zegowina zu localisiren und wo immer möglich nicht zu einem Aus-
bruch der orientalischen Frage sich auswachsen zu lassen. Zu diesem
Ende hin trifft Oesterreich die erforderlichen militärischen Maßregeln
in Dalmatien und Croatien, wirken alle drei in Belgrad und Cet-
tinje zusammen, um Serbien und Montenegro von jeder Unter-
stützung der Insurgenlen zurückzuhalten und dringen in die Pforte,
die Bewegung wo möglich mit überlegener Truppenmacht rasch zu
unterdrücken. Die Pforte zögert indeß fortwährend, dem letzteren
Ansinnen angemessen zu entsprechen.
1.—12. August. (Serbien.) Der Fürst geht nach Wien, wo
er mit Andrafsy über die Lage der Dinge verhandelt und sich mit
der Tochter eines russischen Fürsten verlobt.
1. August. (Rumänien.) Die Regierung sowohl als die
öffentliche Meinung des Landes verhalten sich den Ereignissen in der
Herzegowina und in Bosnien gegenüber vollkommen neutral und
ziemlich gleichglltig.
6. August. (Herzegowina.) Trebinje wird von den Infur-
genten eingeschlossen. Die militärische Schwäche der Türken in der
Herzegowina liegt damit auf flacher Hand.
14. August. Oesterreich gesteht der Pforte die Ausschiffung von
Truppen in Klek behufs Unterdrückung des Aufstandes in der Her-
zegowina zu.
16. August. Auch in Bosnien bricht der Aufstand gegen die
Türken aus.
16. August. (Serbien.) Die Wahlen zur Skupschtina find
gegen das conservative Ministerium Stephanowitsch ausgefallen.
Dasselbe verlangt seine Entlassung.
18. August. Die Gesandten der drei Ostmächte bieten der