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päpstlichen Staatssekretarie zufolge, dem geschäftleitenden Ausschuß
der Partei den von ihm nachgesuchten päpstlichen Segen, ausdrück-
lich „wegen der Persönlichkeiten im Comité“.
13. Juni. (Preußen.) Der kgl. Gerichtshof für kirchliche
Angelegenheiten spricht die Amtsentsetzung des Bischofs Blum von
Limburg wegen fortgesetzten Widerstands gegen die Staatsgesetze aus.
Der angeklagte Bischof, dessen Aufenthaltsork überhaupt unbekannt
ist, ist zu der Verhandlung nicht erschienen.
Die Lage in der katholischen Hierarchie Preußens ist jeßzt folgende:
Abgesett sind — in chronologischer Folge nach dem Datum der Amtsentlassun
— Graf Ledochowski, Exhbischof von Posen und Gnesen; Dr. Martin, ischo
von Paderborn; Dr. Förster, Fürstbischof von Breslau; Dr. Brinkmann,
Bischof von Münster; Dr. P. Melchers, Erzbischof von Köln; Dr. Blum,
Bischof von Limburg. Zufolge Todesfalls und nach katholischem Archemsect.
vacant sind Fulda und Trier. Indessen ist auch gegen Bischof Eberhard
von Trier das Absegungsverfahren eingeleitet. Im Amte sind noch Semmen-
werck, Bischof von Hildesheim; Dr. Beckmann, Bischof von Osnabrück;
v. Marwiy, ain von Kulm; Dr. Kremenpß, Bischof von zekräct
13. Juni. (Hessen.) Großherzog Ludwig III. 1kinderlos.
Ihm folgt sein Neffe als Großherzog Ludwig IV.
14. Juni. (Deutsches Reich.) Bei der Reichstagsnachwahl
im 6. Berliner Wahlbezirk siegt die socialistische über die Fortschritts-
partei: Hasenclever wird mit 12,752 Stimmen gegen Löwe mit
11,652 Stimmen gewählt. Von beiden Seiten wurde daraufhin mit
äußerster Anstrengung agitirt, namentlich aber von Seite der Social-
demokraten, deren Wahlaufrufe in ihrer Sprache alles bisher Da-
gewesene übertrafen.
14. Juni. (Preußen.) Die in Barmen versammelte Kreis-
synode Elberfeld richtet in Folge der Vorgänge auf der Kreisfynode
von Berlin am 5. d. M. an den Kaiser ein Huldigungstelegramm,
in welchem sie sich demonstrativ als „in ihren sämmtlichen Gliedern fest
u dem apostolischen Glaubensbekenntniß stchend und nur auf Grund der re-
griw Bekenntnisse verhandelnd“ bezeichnet. Der Kaiser antwortet
arauf mit folgendem Telegramm: R spreche der Synode Elberfeld Meinen
wesbeste Dank hiermit aus für den Zuruf vom beutig en Tage, sowie für
die Versicherung des Feststehens auf dem obostolis4hen Giarbenst. mtafe.
eine Versicherung, die leider jetzt auszusprechen Noth thut. Wilhelm.“
14. Juni. (Baden.) Der freisinnige Oberhofprediger Doll
nimmt nach einigem Bedenken die ihm vom Großherzog angebotene
Prälatenstelle, die oberste kirchliche Würde im Großherzogthum, an-
15. Juni. (Preußen.) Der Kaiser lehnt das Entlassungs--
gesuch des starr orthodoxen brandenburgischen Consistorialpräsidenten
Hegel, der ein ausgesprochener Gegner der Falk'schen Kirchenpolitik