4. Frankreich.
5. Januar. Wahlen zur theilweisen Erneuerung des Senats.
Die republikanische Partei erringt in denselben einen entscheidenden
Sieg, die monarchischen resp. reactionären Fractionen, namentlich
die Bonapartisten, erleiden eine entscheidende Niederlage: auch die
Majorität des Senats wird künftighin eine republikanische sein und
werden also alle drei großen Staatsgewalten, Regierung, Senat und
Kammer, auf Seite der Republik stehen.
Die Ergebnisse der Senatorenwahlen haben die kühnsten d,Lfn ne
der republikanischen Partei übertrossen. Es handelte sich um 82 ibe. Von
denselben sind nicht weniger als 66 an RNepublikaner gefallen, während nur
16 sogenannte Conservative, Bonapartisten oder „Monarchisten, durchgedrungen
sind. Von den durchs Loos ausscheidenden 75 Senatoren hatten 56 und von
den 7 Senatoren, deren Siße durch Todesfall erledigt waren, 2 der Rechten,
also von den 82 Sißzen, die heute nenu besett wurden, zusammen 58 den
Nechten und nur 24 den Linken angehört. Die Wahlen haben dieses Zah-
lenverhältniß zu Gunsten der Republik mehr als umgekehrt. Der alte Senat
hatte 162 Mitglieder der Nechten und 136 Republikaner gezählt; fortan
siben in dem Senat 178 Repu likaner und nur 120 sog. Confervative, die
Republikaner haben also eine Mehrheit von 58 Stimmen. Immerhin ist
diese Mehrheit um eine starke Nuance conservativer als die Mehrheit der
Kammer.
5. Januar. Differenz zwischen dem Bey von Tunis und
dem französischen Consul. Die französische Regierung tritt sehr
energisch auf: sie stellt dem Bey ein Ultimatum mit der Frist bis
zum 9. ds. Der Consul überträgt inzwischen seine Functionen auf
seinen spanischen Collegen. Der Bey gibt erst im letzten Augenblick
nach, indem er sich allen Forderungen des französischen Ultima-
tums fügt.
8. Januar. Da die Republik nunmehr, in Folge des Aus-
falls der Senatorenwahlen, fest gegründet erscheint, verlangen die
republikanischen Fractionen der Kammer und des Senats vom Mini-