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ein Kampf, ein unerbittlicher Kampf dauern, so lange wir einen Tropfen
Blutes haben, bis über den Ruinen des Despotismus. die Fahne der natio-
nalen Freiheit weht und der Wille des Volkes das Gesetz des russischen
Lebens sein wird.“
8. December. Feier des St. Georgsritter-Festes. Der Czar
bringt bei dem großen Diner im Winterpalaste den ersten Toast auf
„den ältesten Georgsritter, seinen unwandelbaren Freund Kaiser
Wilhelm“ aus, ihm noch langjährige Gesundheit wünschend.
10. December. Die Verschwörer denken daran, den Czar im
Winterpalaste selbst die Luft zu sprengen.
Die Verschwörer sind frech genug, dieß dem Kaiser selbst anzuzeigen.
Demselben ging nämlich unmittelbar nach der Moskauer Katastrophe eine
— gedruckte — Proclamation jener Verschwörer z. welche ihm anzeigte,
daß er, wiewohl dem letzten Attentat entgangen, doch sterben müsse, wenn
er nicht alle seine Rechte in die Hände einer Rationalbersammlung übergebe,
und zwar werde er in die Luft gesprengt werden. Die Thä tigteit der Polizei
war außerordentlich, doch jand man zunächst nichts, bis zu diesem Tage;
da wird in der Nähe des Winterpalais, im Maschkon“ t ein Indi-
vidnum verhaftet, welches bis jetzt jede Auskunft, üiber seinen Namen,
verweigert; bei ihm aber findet man we nntih electrische Batterien
von genauester Construction und eine sehr genaue Karte des Winterpalais,
auf welcher nicht das geringste Möbel vergessen ist.
25. December. General Drentelen verlangt seine Entlassung
als Chef der dritten Abtheilung der geh. Kanzlet des Czaren. Der
Kaiser verweigert sie jedoch vorläufig.