Die ollomannische Pforie. (Juli 29.) 507
tung auch fernerhin zu folgen, ich ersuche euch, unter allen Ver Hältnisen
auf dem Boden der Gesehlichkeit zu verharren, damit ihr Europa keine Ver-
anlassung gebet, euch Vorwürfe zu machen und damit die gemeinsame Sache
nicht gefährdet werde. In dieser Hoffnung trinke ich auf die Einheit aller
Slaven, die stets gemeinsam gegen den gemeinsamen Feind, woher immer
ieser auch hommen mag, auftreten mögen.“ Die Rede wird vom russischen
Votschafter d er Pforte gegenüber für apokryph erklärt d. h. verläugnet.
Adresse der ostrumelischen Bulgaren an den Czaren: „Vor
Allem fühlen wir uns gedrungen, Ew. Kaiserlichen Majestät den Ausdruck
der vollkommensten Ergebenheit und grenzenlosen Dankbarkeit unterthänig zu-
kommen zu lassen. Die Bulgaren schähen und würdigen die Größe der von
Ihrem Volke für sie gebrachten Opfer nach Gebühr und erklären abermals im
Angesichte Gottes und der Welt, diese Gefühle von Geschlecht zu Geschlecht
vererben zu wollen. Weder Zeit noch Umstände werden jemals vermögen, die
Dankbarkeit und Treue der Bulgaren aus dem Herzen auszulöschen. Unsere
Ergebenheit für Rußland werden wir wie ein Heiligthum in unserer Brust
durch alle Jahrhunderte bewahren. Die durch die russische Nation gebrachten
Opfer sind so groß und uneigennützig, das für die Christen des Orients ver-
Lossene Blut ist so heilig, daß eigentlich keine Sprache es vermag, den schul-
digen Dank in Worten auszudrücken. Wir bitten zu glauben, daß die Bul-
garen ihrerseits bereit sind, auf ein Wort Ew. Majestät alle möglichen Opfer
zu bringen und ihr Leben für gemeinsame Interessen freudig He)ngebenn “
Amtliche Mittheilung des rufsischen „Regierungsanzei-
gers“: „Die russische Civilverwaltung Ostrumeliens hat die ihr obgelegene
Aufgabe nunmehr beendigt, und zwar noch vor dem Termin, welcher durch
den Berliner Tractat zur Räumung des türkischen Territoriums seilens der
rasüschen Truppen festgesetzt war. Dank diesem Umstande, konnte die neue
bucch das organische Statut geschaffene uns ablösende Verwaltung ihre Thä-
tigient unter dem Schutze der russischen Fahne beginnen. In diesen beiden
hatsachen, welche sich, Dauk der schaffenden Khhiet d der russischen Militär-
*8 Civilbehörden, in Ostrumelien vollzogen haben, kommt unser bestän-
diges und principielles Bestreben in ungemein markenter Weise zum Aus-
druck — das Bestreben, die übernommenen internationalen Verpflichtungen
auch heilig auszuführen. Von diesem Bestreben waren die Repräsentanken
der russischen Civilverwaltung während der ganzen Zeit der Landesverwal-
tung geleitet. Der Rechenschaftsbericht des früheren Generalgouverneurs von
Ostrumelien bildet eine genaue Darlegung jener ehrlich friedliebenden Rich-
tung, welche die Vertreter Rußlands in Ostrumelien unabänderlich einge-
halten haben, beßgleichen jener unstreitigen Schwierigkeiten, welche sie zu
überwinden hatten."“ Dem Recheuschaftebericht d. d. Sliwno, 20. Juli, ent-
nehmen wir folgende Schlußstele, in welcher die Verdienste der russischen
Verwallung zusammengefaßt werden: „Eine Reihe von der russischen Ver-
waltung sowohl in Ostrumelien als im Enndschm Adrianopel in Amini-
stration, Rechtspflege und Gerichtsverfassung durchgeführter Verbesserungen,
die von den Russen geschaffene Miliz und Gensdarmerie, die Fürsorge der
Behörden für den Volksunterricht und die den Schulen gewährten Unter-
stütungen werden, so läßt sich hoffen, gute Fundamente bleiben, auf denen
sich das autonome run elische Leben enkwickeln wird. Die Wasserleitungen
und die Brücke in Philippopel, die Realschule in Sliwno, werden lebendige
Denkmäler der zeitweiligen russischen Verwaltung bleiben. Unzweifelhaft
konnten Fehler, nterla sungen, Versäumnisse vorkommen und sind auch vor-
gekommen, aber mge dem hat jeder Russe, der in Ostrumelien diente,
angefangen von den Repräseutanten der höchsten Mministralios bis herab
zum Soldaten in den Cadres der Miliz, aus ganzer Seele und mit allen
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