416 Großbrittannien. (Febr. 27 — März 5.)
Bill passire. Die Irländer protestiren. Der Sprecher glaubt, das
Haus wünsche Schluß der Debatte. Hartington beantragt Schluß
der Debatte, der mit 282 gegen 31 Stimmen angenommen wird.
Darauf wird die Bill mit 281 gegen 36 Stimmen angenommen.
27. Febrnar. Transvaal: die Engländer erleiden eine dritte
totale Niederlage gegen die Boers, die den von jenen besetzten
Majuba-Higel erstürmen und die Engländer in die Flucht schlagen.
General Colley selbst fällt von einem Schusse durch den Kopf. Die
Boers erklären sich jedoch zu Unterhandlungen geneigt.
1. März. Unterhaus: nimmt die zweite irische Zwangsbill,
die sog. Waffenbill, in 1. Lesung mit 188 gegen 26 Stimmen an.
Oberhaus: nimmt die erste irische Zwangsbill in 2. Lefung
ohne Abstimmung an.
2. März. Oberhaus: genehmigt die erste irische Zwangsbill
auch in 3. Lesung.
3—4. März. Oberhaus: spricht sich auf den Antrag Lord
Lytton's mit 165 gegen 76 Stimmen gegen die Absicht der Regie-
rung, Kandahar (Asghanistan) zu räumen, aus. Die Regierung er-
klärt durch den Herzog v. Argyll, die Politik der vorigen Regierung
habe völliges Fiasco gemacht, jetzt sei nur die Wahl zwischen der
Politik von vor 40 Jahren und der völligen Einverleibung Asgha-
nistans. Die Politik der Regierung sei nicht auf das Vertrauen in
Rußland, noch auf das unbeschränkte Vertrauen in Afghanistan,
sondern darauf gebaut, daß die Afghanen zu der Ansicht bekehrt
werden könnten, daß England eine Annexion nicht beabsichtige.
4 — 12. März. Unterhaus: 2. und 3. Lesung der irischen
Waffenbill, die in 3. Lesung mit 236 gegen 26 Stimmen definitiv
angenommen wird, aber nicht ohne daß der Obstruction der Parnel-
liten wiederholt wie bei der ersten irischen Zwangsbill durch Majori-
tätsbeschlüsse ein Ende hat gemacht werden müssen.
4. März. Unterhaus: der Kriegsminister Childers bringt
eine Vorlage ein betr. Reform des Heeres. Die Grundlagen des
englischen Militärsystems bleiben indeß dieselben, von einer princi-
piellen Reform ist keine Rede.
5. März. Transvaal: die Regierung setzt die den Boers zu
stellenden Friedensbedingungen fest. Behufs der Unterhandlung wird
ein Waffenstillstand abgeschlossen, der bis zum 14. d. M. dauern
soll und später bis zum 23. d. M. verlängert wird.