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Stadt verlangt sofort von der Regierung, ihn auch für Bern zu
verbieten.
12. September. (Glarus.) Bergsturzg in Elm.
20. September. Bundesrath: remonstrirt bei den ultramon-
tanen Regierungen von Freiburg und Wallis gegen die Einschmugge-
lung der aus Frankreich vertriebenen Congregationen, namentlich
der Jesuiten.
2. October. Der sozialistische Weltcongreß findet unerwartet
doch und zwar in Chur statt, ist aber auf 25 Mann, wovon 6 aus
der Schweiz selbst, zusammengeschrumpft und erregt trotz aller großen
Worte doch nur geringe Beachtung.
29. October. Der Gotthardtunnel ist wesentlich fertig gestellt
und die Direction setzt die Inbetriebsetzung desselben auf den 1. Jan.,
die der ganzen Gotthardbahn auf den 1. Juni 1882 an.
30. October. Totalerneuerung des Nationalrathes. Die ra-
dical-demokratische Partei geht aus derselben verstärkt hervor und
statt des Centrums wird künftig die Linke die Führung übernehmen.
Die französische Schweiz hat im Ganzen radicaler gewählt als die
deutsche.
13. November. (Genf.) Bei der Neuwahl des Staatsraths
durch das allgemeine Stimmrecht unterliegt die Coalition der Demo-
kraten und Conservativen der radical-liberalen Partei: es werden
6 Radical-Liberale und 1 Demokrat gewählt. Die Conservativen
klagen über die zunehmende Centralisation und Germanisirung Genfs.
24. November. (Bern.) Gr. Nath: verwirft die Wiederein-
sehung der Todesstrafe mit 124 gegen 88 Stimmen.
4. December. (Freiburg.) Totalerneuerung des Cantons-
raths: die extremen Ultramontanen (Partei der Liberto) siegen über
die gemäßigten Katholiken (Partei des Bien public) und die Frei-
sinnigen (bes. des protest. Murten). Die Ultramontanen erringen
64, die gemäßigten Katholiken 16, die Freisinnigen gleichfalls 16
Stimmen. Im neuen Cantonsrathe nützen die Ultramontanen bei
den Wahlen ihre Mehrheit rücksichtslos aus.
5. u. 7. December. Bundesversammlung: beide Näthe bestellen
ihre Präsidenten und Vicepräsidenten aus der radical-demokratischen
Partei. Die Wahlen beweisen, daß die conservativ-ultramontane
Minderheit von der radical-demokratischen Mehrheit keine Zugeständ-
nisse zu erwarten hat.