751 Spanien. (Ang. 17 Sept. 20.)
12,000 Mann Truppen ab und wird dabei mit enlhusiastischen Zu-
rufen begrüßt.
17.—27. August. Die Ruhe ist weiter nirgends gestört wor-
den und die allgemeine Zuversicht ist allmählich zurückgekehrt. Der
König macht eine Rundreise durch mehrere Provinzen und besucht
dabei Valenzia, Barcelona, Lerida, Saragossa und Burgos, von wo
er nach Madrid zurückkehrt. Uberall wird er sowohl vom Militär
als von der Bevölkerung aufs enthusiastischste aufgenommen und
in jeder Weise gefeiert. Seine Ansprachen an das Militär lauten
überall sehr energisch, daß er, wenn nötig, der erste sein würde in
der Hingebung seines Lebens zum Schutze der Ordnung und der
Monarchie, deren Vertreter er sei.
— August. Der König erklärt seine Absicht, Deutschland zu
besuchen, wozu er von Kaiser Wilhelm eingeladen worden ist. Die
radikalen, republikanischen und frangosenfreundlich gesinnten Parteien
wittern hinter dem Plan sofort die Absicht einer förmlichen Allianz
mit Deutschland und sprechen sich sehr lebhaft dagegen aus.
1. September. Der König setzt die konstilutionellen Garan-
tien wieder in Kraft und geht nach Corunna zur Eröffnung einer
Eisenbahn.
In Corunna erklärt er den französischen Gästen gegenüber wiederholt,
seine Reise nach Deutschland habe einzig und allein den Zweck, den Manövern
beizuwohnen; würde er die vollkommenste Flotte sehen wollen, so ginge er
ebenso nach England. Nichts liege ihm ferner, als eine aggressive Politik
zu verfolgen, welche im Hinblick auf die bestehenden Verhältuiss, die Hilfs-
mittel Spaniens und die materiellen Interessen des Landes ganz ungerecht-
fertigt wäre. In Corunna hält er auch eine Ansprache an die Offiziere des
Heeres und der Flotte, verlangt eine Liste der Offiziere, die sich an dem
lebten Aufstande beteiligt hatten, und erklärt, er werde künftighin keine
Amnestie gewähren und nie seine Zustimmung zur Wiedereinsetzung mili-
tärischer Rebellen in ihren früheren Nang erteilen. Das beständige System
der Pardonnierung und die Straflosigkeit, welche bisher alle Menterer in
Spanien fanden, sei die Ursache der wiederholten Pronnnciamentos, und er
sei sest entschlossen, diesem Treiben ein Ende zu machen.
4. September. König Alfons tritt seine Reise nach Oester-
reich, Deutschland und Frankreich an. Der König hatte beabsichtigt,
Jjuerst in Paris zu verweilen, reist jedoch auf den eigenen Wunsch
Grcvy's und der französischen Regierung zunächst nur durch Paris
durch, um erst auf der Rückreise einige Tage dort zu bleiben.
20.—26. September. Der König nimmt nach einem längeren
Aufenthalte an dem verwandten österreichischen Hofe und in Wien,
wo er seine Jugend zugebracht, mit dem Prinzen von Wales und
dem König von Serbien an den großen Kaisermanövern bei Hom-