344 Die Schweiz. (Aug. 12 Nov. 10.)
selbe fällt für die Schützen sehr befriedigend aus, ergibt aber ein
für die Stadt Lugano sehr fatales, erhebliches Defizit.
12. August. (Bern.) Wahl des Verfassungsrates. Die Libe-
ralen erringen in demselben so ziemlich eine Zweidrittel-Majorität,
die Konservativen unterliegen.
Anf. September. Wiederauftauchen der Savoyerfrage. In-
folge der in der Nähe und zwar auf dem eventuell neutralen Ge-
biete stattfindenden französischen Militärmanöver erscheinen plötzlich
massenhaft französische Soldaten in Uniform in den Straßen von
Genf. Gleichzeitig wird konstatiert, daß die französische Regierung
die Befestigung des Mont Vuache gleichfalls auf dem eventuell neu-
tralen Gebiete in Angriff genommen hat.
9. September. Schweizerischer Arbeitertag in Zürich behufs
einheitlicher Organisation sämtlicher in der Schweig bestehender
Arbeitervereine. Es haben sich zu demselben gegen 200 (schweiz.
und deutsche) Delegierle eingefunden und die Verhandlungen ver-
laufen durchaus würdig und ohne jede Störung. Es wird be-
schlossen, beim Bundesrat anzuregen, daß er den übrigen Staaten
Vorschläge über ein internationales Fabrikgesetz unterbreite.
24. September. Ein Patentschutzkongreß in Zürich sucht den
im vorigen Jahre vom Volk in allgemeiner Abstimmung verworfenen
Patentschutz wieder in Anregung zu bringen.
1. Oktober. Schluß der schweizerischen Landesausstellung in
Zürich. Die Befriedigung über das vorzgüglich gelungene Unter-
nehmen ist eine allgemeine und da dasselbe eine ziemlich vollständige
übersicht über den angenblicklichen Zustand der verschiedenen Zweige
der schweizerischen Industrien und Gewerbe gebracht hat, so hofft
man von ihr auch sehr erhebliche Folgen. Manche derselben be-
dürfen sichtlich der Unterstützung, und zwar von seite des Bundes,
an den dadurch neue Ansprüche herantreten, ihm aber auch eine
naturgemäße Ausdehnung seiner Wirksamkeit in Aussicht stellen.
6. November. Da der Kanton Tessin immer dringender nach
einem eigenen Bistum verlangt, so ist der Plan aufgetaucht, den
von der Mehrzahl der Diözesanstände des Bistums Solothurn nicht
anerkannten Bischof Lachat zum Bischof von Tessin zu ernennen
und dadurch eine Rekonstruktion des Bistums Solothurn zu er-
möglichen. Der Bundesrat sucht in diesem Sinne zu vermitteln,
vorerst jedoch ohne viel Aussicht.
10. November. (Aargau.) Da das Verlangen nach einer