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jährlichen Mehrertrags wird dieser nur mehr auf 13,800,000 Fr.
angeschlagen, wodurch das Defizit nicht gedeckt wird.
19. Juli. Zusammenkunft des belgischen Königspaares mit
dem holländischen Königspaar in Spaa.
8.—14. August. II. Kammer: Beralung der Vorlage für
Reform des Wahlrechts zu den Provinzial= und Gemeinderäten und
Einführung des sog. Kapazitätsprinzips. Der Art. 1 der Vorlage
wird mit 72 gegen 57, das Ganze mit 62 gegen 11 Stimmen an-
genommen.
18. August. Senat: stimmt der Wahlreformvorlage auch
seinerseits bei.
22. August. Schluß der Session der Kammern. Die Vor-
lage betr. Einführung des Schulzwangs und der Unentgeltlichkeit
des Volksschulunterrichts bleibt unerledigt.
Mitte September. Behufs Ausführung des neuen Wahl-
resormgesetzes haben Radikale und Liberale eine lebhafte Agitation
in Gang gebracht, um möglichst viele Kapazitätswähler durchzu-
bringen. Es werden eigene Schulen für Erwachsene zur Vorbereitung
für das geforderte Eramen eingerichtet.
27. September. Der König von Spanien besucht von Hom-
burg aus die königliche Familie in Brüssel, um von da aus und
nicht über Straßburg, das er vermeiden will, nach Paris reisen
zu können.
16.—20. Oktober. Das Königspaar besucht die holländische
Königsfamilie in Loo und darauf auch die Ausstellung in Amsterdam.
6. November. Der Gemeinderat von Vrüssel streicht in dem
ihm vorgelegten Budget mit 14 gegen 12 Stimmen die für vlämische
übersetzungen amtlicher Aktenstücke angesetzten 10,000 Fr. Hr. Allard
meint, daß mit dem kürzlich verstorbenen Conscience auch die ganze
vlämische Sprachbewegung ihr Ende werde gefunden haben.
10. November. Die Prüfung behufs Erwerb des Wahlrechls
zu den Provingial- und Gemeinderäten haben nach amtlichem Aus-
weis 77,000 Staatsbürger gemacht und 50,000 bestanden.
20. November. II. Kammer: genehmigt einen ihr von der
Regierung vorgelegten Gesetzentwurf betr. Zahlungspflicht der Pro-
vinzen und Gemeinden für die Bedürfnisse der Volksschule, be-
schränkt aber die Dauer des Gesetzes gegen den Widerstand der Ne-
gierung mit 55 gegen 53 Stimmen auf 4 Jahre.
II. Dezember. II. Kammer: bewilligt mit 63 gegen 46 Slimmen