8. Holland.
6. Januar. II. Kammer: Im Anschluß an die Wahlrechts-
reformvorlage vom 15. Oktober (s. d. 1882) schlägt das Ministerium
van Lynden ihr auch eine Revision der Wahlbezirkseinteilung vor,
und zwar allgemein (37) einfache Wahlbezirke, ausgenommen die 5
größeren Städte, die mehrere Abgeordnete behalten. Die II. Kammer
würde dadurch um 6 Mitglieder verstärkt werden.
20. Febrnar. Der Kolonienminister dimittiert infolge eines
ihm ungünstigen Kammervotums.
21. Februar. II. Kammer: genehmigt das 60 Millionen-
Anlehen mit 59 gegen 18 Stimmen.
1. März. Das ganze Kabinet van Lynden gibt neuerdings
seine Entlassung ein. Lange Kabinetskrisis. Ein konservatives Mi-
nisterinm ist von Anfang an wahrscheinlich: die liberale Partei hat
zwar die Majorität in der Kammer, aber diese Majorität ist eine
nichts weniger als kompakte.
25. April. Endlich ist ein neues Kabinet zustande gekommen
und zwar, wie zu erwarten stand, ein wesentlich konservatives unter
dem Präsidium des Staatsrats Heemskerk, der auch das Innere
übernimmt.
1. Mai. Eröffnung einer internationalen Ausstellung in
Amsterdam.
9. Mai. II. Kammer: Heemskerk stellt ihr das neue Mini-
sterium als ein außer--, aber nicht antiparlamentarisches vor. Das-
selbe zieht die Wahlreformsvorlagen seiner Vorgänger zurück, kündigt
dagegen die Ernennung einer Kommission behufs einer beschränkten
Verfassungsrevision an. Die Wiederherstellung des Gleichgewichts
im Budget bilde das Programm der Regierung; auch die Ausgaben
Indiens erforderten eine Beschränkung.