384 Miuonlenegro. (Zan. 10 Anug. 15.) Lulgarien. (Jan. I.)
— es sollen ihrer 18 im ganzen sein — erschossen, alle übrigen
werden nach und nach begnadigt.
11. Dezember. Die ordentliche Konskription hat bereits be-
gonnen und erfolgt ohne Anstände. Die Ablieferung der Waffen,
die den Hauptanstoß zum Aufstand gegeben, erfolgt jetzt gleichfalls
ohne Anstand.
20. Dezember. Ein königliches Dekret hebt das eingesetzte
Standgericht wieder auf.
30. Dezember. Der König verfügt die Auflösung der Skupsch-
tina und ordnet Neuwahlen an. Zu diesem Ende hin werden zgahl-
reiche Bezirkspräfekten teils versetzt, teils durch zuverlässigere ersetzt.
1. Montenegro.
30. Januar. Der fürstlich montenegrinische Hof erhält den
Besuch des serbischen Thronprätendenten Fürst Peter Karageorgjevic.
Der Besuch erregt nicht nur in Serbien, sondern auch in Oester-
reich lebhaftes Mißtrauen.
II. März. Prinz Peter Karageorgjevic reist wieder von Cetinje
ab. Es scheint sich bei ihm zunächst um eine Heirat zu handeln,
an die sich aber politische Kombinationen knüpfen könnten.
10. Mai. Der Fürst erläßt ein Manifest an sein Volk, be-
vor er zur Kaiserkrönung nach Rußland abreist.
11. August. Vermählung der Prinzessin Zorka mit dem
Prinzen Peter Karageorgjevic. Rußland soll ihr eine Mill. Rubel
Mitgift gespendet haben. Das neue Paar nimmt seinen Wohnsitz
in Paris.
15. August. Der Fürst geht nach Konstantinopel, wo er vom
Sultan sehr freundlich ausgenommen wird. Der montenegrinisch-
albanische Grenzstreit will aber darum doch nicht von der Stelle
rücken.
5. Bulgarien.
1. Januar. Sobranje: richtet eine Adresse an den Fürsten,
in der sie ihrem besonderen Danke für den ausgezeichneten Stand
der bulgarischen Armee und ihrer Genugthuung über die in der
Thronrede konstatierte Freundschaft Rußlands zu Bulgarien, sowie
über die Sympathien der anderen Mächte Ansdruck gibt und mit
der Versicherung der loyalen Gesinnungen der Volksvertretung für